BaWü: Bahnhofsmodernisierungen starten
13.08.20 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Deutsche Bahn AG hat die Rahmenvereinbarung zum Bahnhofsmodernisierungsprogramm II (BMP II) zusammen mit dem Land Baden-Württemberg gezeichnet. Damit ist die zweite Runde der Bahnhofsmodernisierung in Baden-Württemberg eingeläutet. Das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II beruht auf der Landesinitiative „Bahnhof der Zukunft“, die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vereinbart ist. Es schließt an das Modernisierungsprogramm I aus dem Jahr 2009 an, das im Jahr 2018 ausgelaufen ist.
Winfried Hermann (Grüne), Verkehrsminister in Baden-Württemberg: „Bahnhöfe und Haltepunkte mit einer guten Aufenthaltsqualität sind entscheidend für die Nutzung des Nahverkehrs auf der Schiene. Deshalb ist es so wichtig, dass sie attraktiv und barrierefrei sind und zum Einsteigen einladen. Im Sinne einer modernen, nachhaltigen Mobilität geht es darüber hinaus um die Vernetzung der Verkehrsmittel, damit Umsteigen leichter gemacht wird.“
Das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II (BMP II) verfolgt einen umfassenderen Ansatz als sein Vorgänger: Neben dem barrierefreien Ausbau weiterer Haltestellen des Schienenpersonennahverkehrs ist der Ausbau des Stationsumfelds als Mobilitätsdrehscheibe sowie die Verbesserung der Nutzung und Aufenthaltsqualität innerhalb von Bahnhofsgebäuden vorgesehen.
Konkret besteht das Bahnhofsmodernisierungsprogramm II aus drei Teilprogrammen, die bis 2029 umgesetzt werden sollen: Das Modul I „Barrierefreie Haltestelle“ umfasst den barrierefreien Umbau von Bahnsteigen und deren Zugängen, die Sanierung von Bahnsteiganlagen und die Verbesserung von DB Stationsgebäuden. Das Modul II „Stationsumfeld / Mobilitätsknoten“ sieht die Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen im Umfeld der Station (z. B. Park&Ride, Bike&Ride, Bushaltestellen, Echtzeitinformationsanzeiger, E-Ladestationen etc.) vor.
Das Modul III „Kommunale Stationsgebäude“ soll Kommunen bei der Sanierung und dauerhaften Bereitstellung von Räumen zur Nutzung im Zusammenhang mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterstützen, die von der Bahn veräußert wurden bzw. noch werden. Die Module II und III werden zwischen dem Land und den Kommunen direkt vereinbart und können auch unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden.
Durch das BMP II können in den nächsten zehn Jahren 51 Bahnhöfe und Haltepunkte modernisiert werden. Diese Stationen wurden in enger Abstimmung zwischen Bahn und Land ausgewählt. Als Kriterien wurden die Reisendenzahlen, die betriebliche Bedeutung, die Bedeutung als Umsteigebahnhof und der Handlungsbedarf zu mehr Barrierefreiheit und technischem Zustand herangezogen.
Um auch kleinere, im ländlichen Raum liegenden Stationen zu berücksichtigen, wurde die Liste der Stationen in größere und kleinere Bahnhöfe unterteilt. So sollen zum Beispiel die Bahnsteige am Tübinger Hauptbahnhof und in Göppingen erneuert und die Station Radolfzell barrierefrei ausgebaut werden.