AVG beschafft neue Flexity-Triebzüge
17.08.20 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Flotte der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wird weiter modernisiert. Letzte Woche trafen am Karlsruher Rheinhafen zwei neue Flexity-Triebzüge des Herstellers Bombardier ein, die am Standort Wien gefertigt und über die Schiene nach Karlsruhe überführt worden sind. Die AVG hatte die neuen Züge bei Bombardier im Jahr 2018 aus einer bestehenden Option abgerufen. Die Flexity-Flotte in Karlsruhe wird damit auf 62 Fahrzeuge wachsen.
Der Gesamtwert der damals getätigten Bestellung, die bis Mitte nächsten Jahres ausgeliefert werden soll, beläuft sich auf rund 87 Millionen Euro. „Durch die neuen Optionsfahrzeuge setzen wir den Verjüngungsprozess bei unserer Fahrzeugflotte konsequent fort und vergrößern unsere Platzkapazitäten. Zudem können wir unseren Fahrgästen mit den neuen Stadtbahnen einen bestmöglichen Komfort und hohe Qualitätsstandards bieten und so die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs in der Region weiter steigern“, erklärt Ascan Egerer, technischer Geschäftsführer der AVG.
„Wir freuen uns, dass die beiden Bahnen gut und umweltfreundlich auf der Schiene in Karlsruhe angekommen sind. In den kommenden Wochen werden die Züge nun vor Ort betriebsbereit gemacht, getestet und schließlich für den Fahrgastbetrieb zugelassen. Da sich die neuen Fahrzeuge technisch nur wenig von den bewährten und bereits im Einsatz befindlichen Zügen unterscheiden, gehe ich davon aus, dass der Zulassungsprozess schnell vollzogen werden kann“, betonte Dirk Wunderlich, verantwortlich für das Nahverkehrsgeschäft bei Bombardier Transportation.
Die Zweisystem-Fahrzeuge können sowohl auf dem innerstädtischen Straßenbahnnetz als auch auf Eisenbahnstrecken fahren. Die Bahnen punkten mit ihrer komfortorientierten Ausstattung und einem modernen Passagierinformationssystem. Die Fahrgäste können sich auf WLAN und großzügige Multifunktionsbereiche mit viel Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder freuen.
Jedes der Zweisystemfahrzeuge hat eine Länge von 37 Metern und bietet 244 Personen Platz, davon stehen 93 Sitzplätze zur Verfügung. Bis zu drei Züge können miteinander gekuppelt werden, um in Stoßzeiten noch mehr Fahrgäste zu befördern. An der Fertigung der beiden Fahrzeuge in Wien waren rund siebzig Mitarbeiter beteiligt, die zusammen mehrere tausend Arbeitsstunden geleistet haben. In den zwei Bahnen wurden insgesamt zirka achtzig Kilometer Kabel verbaut – das entspricht einer Strecke, die etwa so lang wie die Karlsruher Stadtgrenze ist.
Die Bahnen sind aus recyclebaren Materialien gefertigt und werden beispielsweise mit wasserlöslicher Farbe lackiert und leisten damit einen wertvollen Beitrag zu mehr nachhaltiger Mobilität auf der Schiene. In 42 deutschen Städten fahren rund tausend Flexity-Straßenbahnen von Bombardier. Mehr als fünftausend Triebzüge für kommunale Schienensysteme des Herstellers Bombardier sind weltweit bereits im aktiven Fahrgasteinsatz oder zumindest bereits bestellt.
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