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Startschuss für RealLabHH

27.07.20 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der Übergabe des Förderbescheides fiel in der letzten Woche der Startschuss für ein umfassendes Forschungsprojekt, das auf die Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurückgeht. Insgesamt elf Teilprojekte sollen helfen, die folgende Frage besser zu beantworten: Wie kann die Digitalisierung das Verkehrssystem nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger gestalten? Dies gilt gleichermaßen für den Personen- wie für den Warenverkehr, sei es im ländlichen Raum mit seinen spezifischen Mobilitätsanforderungen oder im urbanen Zusammenhang.

Andreas Scheuer (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir wollen den Digitalisierungsschub für unsere Mobilität nutzen und innovative neue Angebote für die Menschen erlebbar machen. Dabei gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse durch die parallele Erprobung vielfältiger intelligenter Mobilitätslösungen. Gemeinsam wollen wir erfahren, wie wir neue Mobilität attraktiv für den urbanen und ländlichen Raum gestalten können und so einen Bei-trag für den Klimaschutz leisten.“

Die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices steht dabei im Zentrum des Gesamtprojekts und soll wichtige Erkenntnisse darüber liefern, welche Mobilitätslösungen sich in welcher Ausgestaltung in der Praxis bewähren. Die geplanten Teilprojekte reichen dabei vom Mobilitätsbudget anstelle eines Dienstwagens über die Schaffung einer anbieterunabhängigen Mobilitätsplattform bis hin zu Lösungen für besonders schutzbedürftige Teilnehmer im Straßenverkehr. Ein wesentliches Kennzeichen des Projektes ist die kontinuierliche und umfassende Einbeziehung der Bürger. Experten der AG 3 der NPM sehen die Notwendigkeit, dass digitale Entwicklungen im Mobilitätssektor nicht losgelöst von den gesellschaftlichen Veränderungen betrachtet werden dürfen.

Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Mit dem Reallabor Hamburg wird eine digitale Infrastruktur entwickelt, die den Verkehr sicherer, komfortabler und klimaschonender macht.Alle Projekte werden im Echtbetrieb getestet und im Oktober 2021 beim Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme in unserer Stadt präsentiert. Ich wünsche der Hochbahn und allen Partnern viel Erfolg bei ihren Projekten zur Mobilität der Zukunft.“

„In der NPM konnten wir in den letzten anderthalb Jahren bereits viele Handlungsempfehlungen zur Digitalisierung der Mobilität erarbeiten. Bei komplexen Fragestellungen wie zum Beispiel der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, bei neuen Mobilitätsangeboten ihr Nutzungsverhalten zu ändern oder der Fähigkeit verschiedener Verkehrsträger bei intermodalen Mobilitätsangeboten zusammenzuarbeiten, bedarf es aber der Erprobung neuer Lösungsansätze in der Realität“, erläutert Klaus Fröhlich, bis Ende Juni 2020 Mitglied des Vorstandes der BMW AG und Leiter der AG 3 der NPM, die Vorhaben, deren Ergebnisse im kommenden Jahr vorliegen sollen.

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