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SPFV mit hoher Pünktlichkeitsquote

20.07.20 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Die DB Fernverkehr AG hat bekanntgegeben, dass die Pünktlichkeitswerte der SPFV-Züge im DB-Konzern im ersten Halbjahr 2020 so gut waren wie seit 2008 nicht mehr. 83,5 Prozent der Züge seien demnach pünktlich gewesen, d.h. sie haben ihr Ziel mit weniger als fünf Minuten Verspätung erreicht. Über mögliche Verspätungen an Zwischenbahnhöfen und auch über mögliche Anschlussverluste dadurch sagt das allerdings nichts aus.

Dennoch zeigt sich Bahnchef Richard Lutz zufrieden: „Unsere Strategie der Starken Schiene zeigt nach einem Jahr erste positive Wirkung. Mit Rekordinvestitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge machen wir die Schiene robuster und schaffen die Voraussetzungen für mehr Kapazität.“ Im gleichen Zeitraum 2019 lag die Pünktlichkeit im DB-Fernverkehr bei 77,2 Prozent. Zur deutlich gestiegenen Pünktlichkeit hat natürlich auch die geringere Anzahl der Züge während der Corona-Krise beigetragen. So war die Schieneninfrastruktur ab März zum Teil erheblich weniger belastet.

Richard Lutz: „Die letzten Monate haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Strategie Starke Schiene und die vom Bund unterstützte Investitions- und Modernisierungsoffensive der richtige Weg sind. Der Ausbau der Infrastruktur ist nicht nur der Schlüssel für Wachstum und Verkehrsverlagerung, sondern auch der Garant für bessere Betriebsqualität und höhere Pünktlichkeit.“

Deutliche Fortschritte sieht die DB dabei in zahlreichen Bereichen: besseres Management von Baustellen, weniger Störungen an der Infrastruktur sowie eine schnellere Instandsetzung von Zügen. Konkret sind unter anderem zu nennen: 28.000 Weichen sind im Netz mit Sensoren ausgerüstet worden, die vorzeitig erkennen, ob eine Weiche wegen eines drohenden Defektes zügig repariert werden muss.

2019 wurden so 3.600 Störungen verhindert; der positive Trend setzt sich fort. Bauen und Fahren werden generell besser koordiniert. Ein spezielles Management gilt für besonders stark befahrene Strecken: Expertenteams betreuen vier Plankorridore, die auf die Pünktlichkeit im gesamten Schienennetz ausstrahlen. Rund 12,2 Milliarden Euro fließen allein in diesem Jahr in Erhalt und Ausbau von Netz, Bahnhöfen und Energieanlagen.

Auch die fortlaufend verjüngte und modernisierte Fernverkehrsflotte ist ein Faktor für mehr Pünktlichkeit. Der ICE4 – mittlerweile sind 49 Züge im Einsatz – kann genauso wie die Intercity-Doppelstockzüge auf der Linie Dresden–Berlin–Rostock schneller beschleunigen und so Verspätungen leichter aufholen.

Größere Hallen, erweiterte Werkstätten sowie neue Behandlungs- und Abstellgleise sorgen dafür, dass die Züge schneller und besser instandgehalten und somit rascher zurück in den Betrieb geführt werden können. Rund eine halbe Milliarde Euro investiert die DB AG in die Instandhaltung ihrer Fernverkehrszüge. Dadurch können Störungen frühzeitig erkannt und vermieden werden – entsprechend unterbleiben längere Aufenthalte an Bahnhöfen und Reparatureinsätze.

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