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Hannover: sprintH wird weiter ausgebaut

27.07.20 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Mitte Dezember 2019 gingen die insgesamt sieben sprintH Buslinien an den Start. Es handelt sich dabei um die Linien 300, 400, 500, 600, 700, 800 und 900, die das Umland Hannovers mit der Landeshauptstadt verbinden. Sechs Linien werden von der Regiobus, eine (800) von der Üstra betrieben. Die sprintH verkehren in einem engen und gut merkbaren Takt. Die Busse, die auf den sprintH Linien eingesetzt werden, sollen neben dem einheitlichen Erscheinungsbild bestimmte Ausstattungskriterien (W-LAN, USB-Ladebuchsen, Monitore) aufweisen.

Parallel dazu werden Haltestellen entlang der sprintH Linien zum großen Teil barrierefrei ausgebaut, mit Informationsdisplays und mit Fahrradbügeln ausgerüstet. Alle Maßnahmen erfolgen sukzessive. Zum nächsten Fahrplanwechsel werden die Linienwege der 800 und 900 in die Innenstadt Hannovers geführt und damit der Zoo Hannover (900) und der Maschsee (800) angebunden. Die Linie 900 startet im Osten der Region Hannover in Burgdorf, verkehrt über Kirchhorst und endet aktuell in Altwarmbüchen.

„Wir möchten die Linie bis in die hannoversche Innenstadt verlängern und werden auf dem Weg dorthin den Zoo anbinden, der in der Region Hannover und darüber hinaus ein absoluter Publikumsmagnet ist“, erläutert der Verkehrsdezernent der Region, Ulf-Birger Franz. Zurzeit werden noch mehrere Fahrweg-Alternativen geprüft. Vorstellbar ist ein Linienverlauf von Altwarmbüchen kommend über die Podbielskistraße.

In Höhe des Lister Turms würden die Busse dann in die Bernadotteallee einbiegen, zum Zoo an der Musikhochschule entlang und Richtung City fahren. „Die Verlängerung dieser Linie ist Teil unseres Zehn-Punkte-Programms für die Verkehrswende in der Region“, so Franz. Dies gilt auch für die Linie 800, die in Mehrum startet und über Sehnde und Anderten aktuell am Altenbekener Damm in Hannovers Südstadt endet.

„Wir planen, die Linie 800 ab Altenbekener Damm über die Straße Rudolf-von-Bennigsen-Ufer am Maschsee bis zum Kröpcke zu verlängern“, erläutert Denise Hain, Vorständin der Üstra für den Bereich Betrieb und Personal. „Mit der Anbindung an den Maschsee – das beliebteste Ausflugsziel der Hannoveraner – schließen wir eine Lücke im hannoverschen Nahverkehr und erhoffen uns höhere Fahrgastpotenziale im Freizeitverkehr“, so Hain.

Die genaue Lage der Haltestellen zwischen Altenbekener Damm und Kröpcke wird derzeit mit der Region Hannover und der Landeshauptstadt abgestimmt. Dazu wird die Linie 800 in der Hauptverkehrszeit vom derzeitigen 30-Minuten Takt auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet. Wegen der dadurch erforderlichen neu zu beschaffenden Fahrzeuge werden die Busse der Linie 800 erst ab Dezember 2021 alle Fahrzeugmerkmale der sprintH Linien bieten, erläuterte Denise Hain.

Ab August komplettieren drei Hybridbusse die insgesamt 53 Fahrzeuge, die auf den Linien 500 (Gehrden – Hannover) und 700 (Seelze – Hannover) eingesetzt werden. „Wir haben die Ausrüstung und Kennzeichnung dieser Pilotlinien seit dem Jahreswechsel vorangetrieben“, sagt Regiobus-Geschäftsführerin Elke van Zadel. „Trotz Corona konnten wir den Zeitplan einhalten und haben jetzt alle Busse mit den entsprechenden Kriterien und dem auffälligen spintH-Design ausgerüstet. An den W-LAN-Zugriffszahlen kann man die Entwicklung der letzten Monate gut ablesen“, so van Zadel.

Zum Start des Angebots im Dezember 2019 gingen bereits 40.000 Fahrgäste online, im Februar waren es schon über 100.000. Coronabedingt ging die Zahl im April auf knapp über 30.000 Zugriffe zurück und im Juni loggten sich schon wieder 80.000 Kundinnen und Kunden ein. Im Juli rechnet die Regiobus mit einer weiteren Steigerung. Die neuen Hybridbusse des Herstellers MAN verfügen über eine Start/Stopp-Automatik, so schalten sich in Standzeiten, zum Beispiel an Haltestellen und vor roten Ampeln ab und senken dadurch den Kraftstoffverbrauch, den Schadstoffausstoß und die Geräuschemissionen.

„Wir kommen damit insbesondere Wünschen von Anliegern entgegen, die in unmittelbarer Nähe von Haltestellen wohnen“, erklärt van Zadel. Die Busse verbrauchen durch den Einsatz sog. Ultracaps weniger Diesel. Dabei handelt es sich um Generatoren, die das Anfahren unterstützen. Der Preis für ein Fahrzeug beläuft sich auf rund 280.000 Euro. Rund ein Drittel erhält das Unternehmen als Förderung von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen. In diesem Jahr sollen zwölf weitere Hybridbusse beschafft werden.

Siehe auch: Expressbusse auch ausschreiben

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