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DB AG testet Smart-City in Köln

28.07.20 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn teste drei Monate lang neue Möblierungs- und Pflanzkonzepte am Bahnhof Köln-Mülheim. Diese sollen Reisende zum Verweilen einladen. Das Projekt ist Teil der „Smart City“-Partnerschaft, die die Stadt Köln, der Nahverkehr Rheinland (NVR) und die DB AG im September 2019 vereinbart hatten. In der letzten Woche haben Kai Rossmann, Bahnhofsmanager der DB für den Raum Köln/Bonn, Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Liegenschaften der Stadt Köln, sowie Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des NVR, die „Smart City“ Köln-Mülheim eröffnet.

„Wir wollen attraktive Orte im Herzen der Stadt schaffen und Bahnhöfe zu zentralen Orten am Puls des urbanen Lebens, mitten im Viertel, entwickeln“, so Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB AG im Land Nordrhein-Westfalen. „In Köln mit seinem großstädtischen Flair testen wir Konzepte für ganz Deutschland.“

Dafür hat die DB eigens Sitzlandschaften mit verschiedenen Begrünungselementen konzipiert. Nach dem Baukasten-Prinzip werden Sitzelemente mit Informationstafeln kombiniert, die unterschiedliche thematische Einheiten bilden. Dazu gehören unter anderem ein Spielbereich für Kinder und eine Aktionsfläche für Veranstaltungen. Von August bis September finden hier wöchentliche Kochabende mit dem Verein Über den Tellerrand e.V. statt.

Auch die Bepflanzung rund um den Bahnhof wird getestet: Sechs Beet-Typologien (u.a. Sommerblumen- und Bambusbeete) sollen Erkenntnisse liefern, welche Begrünung in der Bahnhofsumgebung funktioniert. Wichtig in der Bewertung sind Gestaltung, ökologischer Mehrwert und Widerstandsfähigkeit. „Der Bahnhof als Mobilitätsdrehscheibe muss attraktiver werden, um die Menschen für Alternativen zur Automobilität zu gewinnen“, so Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Liegenschaften der Stadt Köln.

Blome: „Dazu gehört auch innovative Konzepte auszuprobieren und, gerade in diesen schwierigen Zeiten, positive Impulse für eine umweltgerechte Mobilität der Zukunft zu setzen. Diese Partnerschaft mit der DB und dem NVR ist ein Gewinn für Köln, weil wir gemeinsam alle Bahnhofsstandorte fit machen für die Mobilitätswende.“ Die „Smart City Köln-Mülheim“ ist ein Pilotprojekt, das Aufschluss über das Nutzungsverhalten der Menschen geben soll. Ziel ist die Steigerung der Aufenthaltsqualität am Bahnhof. Das Pilotprojekt wird durch eine Studie begleitet.

Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des NVR: „Der Bahnhof Mülheim ist mit 17.000 Reisenden täglich ein relevanter Verknüpfungspunkt, an dem schon heute im Sinne einer Mobilstation verschiedenste Mobilitätsangebote – Bus, Bahn, U-Bahn, Taxi, Bike- und Car-Sharing – miteinander kombiniert werden. Die Aufenthaltsqualität wird dieser zentralen Funktion bislang nicht gerecht. Durch die Partnerschaft möchten wir Wege finden, die Attraktivität von Bahnhöfen als Umsteige- und Serviceorten zu steigern und Erfahrungen für die Umsetzung eines flächendeckenden Mobilstationennetzes sammeln.“

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