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Wien: Konzept Greener Linien geht weiter

08.06.20 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Der neue klimafreundliche Vorplatz Spittelau in Wien bekommt 26 zusätzliche Bäume, grüne Naturinseln, Photovoltaik-Module, Trinkbrunnen, Sitzmöglichkeiten und eine WienMobil-Station. Am Weg zur Klimamusterstadt investiert Wien in unterschiedliche Cooling-Projekte. Pro Jahr werden zehn städtische Fassaden begrünt. Insgesamt gibt es in Wien bereits 150 begrünte Häuser.

Denn: Großflächige Begrünungen sind neben der Forcierung des öffentlichen Verkehrs ein wichtiger Baustein, um klimawandelbedingte Hitzeinseln zu mindern. Als eine der Greener-Linien-Maßnahmen wurde nun die Fassade der U-Bahn-Station Spittelau in eine vertikale Blumenwiese verwandelt. Die Kombination aus verschiedenen Büschen, Stauden und Kräutern ist nicht nur schön anzusehen, sondern verbessert auch das Mikroklima.

„Die Begrünung filtert Schadstoffe aus der Luft, verhindert die Bildung von Hitzeinseln und trägt auf diese Weise aktiv zum Klimaschutz bei“, so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). „Die Begrünung der Fassade ist erst der Auftakt. In den kommenden Monaten wird der gesamte Vorplatz neu gestaltet: Beton wird aufgebrochen, Bäume und Sträucher werden gesetzt – der Alsergrund wird mit diesem Projekt enorm aufgewertet.“

Bereits im Herbst 2020 soll der fast 4.000 Quadratmeter große Platz zwischen der U-Bahn-Station Spittelau und der Wien Energie Welt im neuen Look erstrahlen. Insgesamt werden über 4.600 Sträucher, Gräser und Kräuter gesetzt. Viele neue Sitzmöbel, eine Citybike Station und 26 schattenspendende Felsenbirnen-, Buchen- und Kieferbäume werden zum entspannten Verweilen einladen.

„Unter dem Motto ‚Greener Linien‘ haben wir uns zum Ziel gesetzt, Wien noch klimafreundlicher zu machen. Darum haben wir besonders darauf geachtet, klimafeste und robuste Pflanzen für die grünen Naturinseln am Vorplatz und für die Fassade auszuwählen“, erklärt Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, das Begrünungskonzept. „Wichtig war es uns auch, möglichst viele schattenspendende Bäume zu pflanzen.“

Ein cooles Highlight werden die speziellen Photovoltaik-Module, die tagsüber Schatten spenden. Integrierte Nebeldüsen sorgen für noch mehr Abkühlung an heißen Sommertagen. Mit der gespeicherten Sonnenenergie leuchten die Module in den Abend- und Nachtstunden den Gehweg hell aus. Damit soll das Sicherheitsgefühl zusätzlich gesteigert werden. Der Platz ist das Tor zum Donaukanal. Demensprechend viele Radfahrer kommen hier vorbei.

Ein Bodenmuster markiert die Eingangsbereiche und schützt so die Fahrgäste. Geplant ist auch eine WienMobil-Station. Damit werden Öffis auf komfortable Weise mit verschiedensten Services und Sharing-Angeboten kombiniert. Neben einer Radservicestation wird es Citybikes, Moped- und Carsharing geben. „Es werden über 100 Radständer errichtet. Wer will kann bei der WienMobil-Station unterschiedliche Fahrzeuge ausleihen oder einfach gemütlich in der grünen Oase sitzen“, so Sima.

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