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VAG Nürnberg legt Jahresabschluss 2019 vor

16.06.20 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die VAG Nürnberg blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück, steht aber aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr vor großen Herausforderungen. „Vor der Corona-Krise befand sich der ÖPNV als Problemlöser bei der Verkehrswende im Aufwind“, so Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender, bei der Vorstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2019.

Nach den ersten fünf Monaten im neuen Jahr stelle sich die Situation komplett anders dar: „Wir müssen zusammen mit der Politik Lösungen finden, um den Nahverkehr als Treiber der Verkehrswende auch künftig zu stärken. Die Fahrgäste werden zurückkommen.“ Insgesamt entwickelte sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens 2019 besser als erwartet. Die Verkehrserlöse erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent auf 158,1 Millionen Euro.

Die Investitionen betrugen rund 50 Millionen Euro (Vorjahr: 33,6 Millionen Euro). Der Zuschussbedarf erhöhte sich insbesondere wegen der hohen Investitionen auf 76,4 Millionen Euro (Vorjahr: 69,8 Millionen Euro), blieb aber deutlich unter dem geplanten Ergebnis der Geschäftstätigkeit von -86,2 Millionen Euro. Hauptgrund für die Ergebnisverbesserung waren Erträge aus den Auflösungen von Rückstellungen sowie geringere Fremdleistungen.

Mit durchschnittlich 230 Fahrten pro Person und damit zwei Fahrten mehr als im Vorjahr war 2019 erneut ein Anstieg der ÖPNV-Nutzung in Nürnberg festzustellen. Die Zahl der Fahrgäste stieg auf 152,4 Millionen Personen. Teil der Innovationsoffensive der VAG ist die Beschaffung neuer Fahrzeuge. Die ersten sechs neuen U-Bahn-Fahrzeuge des Typs G1 wurden 2019 ausgeliefert und befinden sich aktuell im Zulassungsprozess.

Nach einer europaweiten Ausschreibung hat Siemens 2019 zudem den Auftrag erhalten, neue Straßenbahnen für Nürnberg zu liefern. Die Basisbestellung umfasst zwölf Bahnen des Typs Avenio. Zudem ist eine Option für den Kauf von weiteren 75 Fahrzeugen enthalten. Der Freistaat Bayern fördert die Beschaffung der ersten zwölf Bahnen mit rund 40 Prozent der förderfähigen Anschaffungskosten, in Summe rund 14 Millionen Euro.

Nach positiven Erfahrungen mit dem ersten eBus, der seit 2018 im Einsatz ist, hat die VAG 2019 sechs weitere eBusse bestellt. Zwei E-Gelenkbusse wurden bereits um die Jahreswende geliefert, vier weitere E-Solobusse gehen im Sommer in den Fahrgastbetrieb. Dank einer Förderung in Höhe von insgesamt knapp 24 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wird die Flotte bis Ende 2022 um weitere 52 Busse in elektrischer Traktion und die dazu notwendige Ladeinfrastruktur erweitert.

Mit dem Fahrradverleihsystem VAG_Rad, das im Juni 2019 startete, hat die VAG ihr Mobilitätsangebot erweitert. Fahrgäste können damit die so genannte „erste und letzte Meile“ überbrücken oder Touren im Stadtgebiet unternehmen. Abo-Kunden erhalten 600 Freiminuten im Monat. Bis Jahresende hatten sich rund 20.000 Kunden bei VAG_Rad registriert und nahmen 120.000 Fahrten vor.

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