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StOAG bringt Revierflitzer an den Start

19.06.20 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit dem Revierflitzer der StOAG gibt es ein neues Mobilitätsangebot in Oberhausen. Es ist ein so genanntes On-Demand-Angebot, früher sprach man von Rufbetrieb, und ergänzt das bestehende Bus- und Straßenbahnnetz in den Abend- und Nachtstunden. Also dann, wenn öffentliche Verkehrsmittel nicht mehr ganz so häufig fahren.

Der Revierflitzer wird per App bestellt, die kostenlos für iOS und Android zur Verfügung steht und bringt Fahrgäste von sogenannten virtuellen Haltestellen an ihr Ziel: ohne festen Fahrplan, ohne festgelegten Linienweg. Fahrgäste können also genau dann ihr Verkehrsmittel rufen, wenn sie es benötigen. Die Fahrt wird digital abgewickelt, die virtuelle Haltestelle ist nur wenige Meter vom gewünschten Abhol- und Zielort entfernt.

Fahrtwünsche von Kunden, die in die gleiche Richtung fahren, werden nach Möglichkeit kombiniert. Durch diese Fahrgemeinschaften können die Fahrzeuge optimal ausgelastet werden. Das ist effizient, günstig und umweltfreundlich. Fünf Revier-flitzer sind für die StOAG im Einsatz. Dabei handelt es sich um LEVC-Fahrzeuge, die neueste Generation der berühmten London Taxis. Sechs Fahrgäste finden normalerweise Platz, in Coronazeiten werden höchstens drei Plätze belegt.

Ein Sitz ist schwenkbar und kommt so Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit entgegen, über eine Rampe kommen Fahrgäste mit Rollstuhl ins Auto. Die Fahrzeuge sind nicht nur barrierefrei, sondern fahren elektrisch. Nach einer einmaligen Registrierung wählt der Kunde Start- und Zielort aus und wird automatisch einem Revierflitzer zugeteilt, der ihn am vereinbarten Ort abholt.

Der Fahrpreis ist bereits vor der Buchung bekannt und ändert sich nicht mehr. Die Abholzeit sowie die ungefähre Fahrzeit werden ebenfalls bei der Buchung mitgeteilt. Weil unterwegs weitere Fahrgäste zusteigen können, die ein ähnliches Ziel haben, kann die Ankunftszeit etwas variieren. Anhand der App kann der Fahrgast live verfolgen, wo sich sein Revierflitzer gerade befindet und wie er sich dem Abholort nähert.

Ein- und Ausstiegsorte sind 3.500 virtuelle Haltestellen. Sie befinden sich entweder in unmittelbarer Nähe der regulären Haltestellen oder an Straßenkreuzungen oder anderen gut erreichbaren Punkten. Die Bezahlung der Fahrt erfolgt nicht beim Fahrer, sondern ebenfalls per App. Eine Fahrt mit dem Revierflitzer kostet zwar mehr als ein Einzelticket, aber deutlich weniger als der Taxitarif und ist je nach Entfernung zum Zielort gestaffelt. Für StOAG-Abonnenten gilt ein ermäßigter Preis, bis zum 31. August gibt es einen Einführungsrabatt für alle Kunden in Höhe von 25 Prozent.

„Mit dem Revierflitzer möchte die StOAG eine echte Alternative zum eigenen Auto anbieten“, erläutert StOAG-Geschäftsführer Werner Overkamp. „Wir ergänzen unseren ÖPNV und die bestehende Verkehrsinfrastruktur mit dem Ziel, das Angebot attraktiver zu gestalten und neue Fahrgäste zu gewinnen, bleiben aber unserer Kernkompetenz verbunden, mehrere Fahrgäste gemeinsam von einem Ziel zum anderen zu befördern.“

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