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Sendlinger Tor: Etappenziel erreicht

06.05.20 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Erweiterung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor geht trotz Corona-Krise planmäßig in die nächste Runde: Das erste Erweiterungsbauwerk unter dem Sendlinger-Tor-Platz ist letzte Woche für die Fahrgäste freigegeben worden. Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erreichen damit ein wegweisendes Etappenziel beim Umbau des zentralen U-Bahn-Knotenpunkts zu einem barrierefreien und großzügig gestalteten Zukunftsbahnhof.

„Die Fertigstellung und Freigabe des Erweiterungsbaus am Sendlinger-Tor-Platz ist ein wichtiger Meilenstein, den wir jetzt trotz Corona-Krise erreichen. Unsere Fahrgäste erhalten zum ersten Mal einen Eindruck, wie der U-Bahnhof mit seinem neuen Farb- und Lichtkonzept künftig aussehen wird“, so MVG-Chef Ingo Wortmann.

Wortmann: „Nach den Bahnhöfen Münchner Freiheit, Hauptbahnhof und Marienplatz ist das Sendlinger Tor das bisher komplexeste Bahnhofsprojekt: Wir grunderneuern und modernisieren zwei übereinanderliegende Bahnsteigebenen sowie das Zwischengeschoss zeitgleich und mit möglichst geringen Einschränkungen im laufenden Betrieb. Ferner erhöhen wir durch Um- und Neubauten die Leistungsfähigkeit der Station, um für die Fahrgäste mehr Platz zu schaffen und damit auch den Betriebsablauf zu verbessern. Wir packen auf allen Ebenen an – für die U-Bahn von morgen.“

Die Farben Gelb (U1/U2) und Blau (U3/U6) bleiben das Markenzeichen der U-Bahnstation. Sie gestalten den unterirdischen Verkehrsknotenpunkt auf den beiden Bahnsteigebenen, nehmen damit das ursprüngliche Erscheinungsbild wieder auf und unterstützen dabei auch die Orientierung der Fahrgäste in dem Bauwerk. Im Zwischengeschoss bilden die hellen Böden und Fassaden der künftigen Ladenzeilen eine Verbindung mit den dunklen Oberflächen der neuen Wände und Decken.

Mit dem neuen Erweiterungsbau unter dem Sendlinger-Tor-Platz gibt es nun eine weitere Verbindung zwischen der Bahnsteigebene der U1/U2 und dem Zwischengeschoss. Dieser sogenannte Querschlag befindet sich am nordwestlichen Ende der beiden Bahnsteigröhren (Richtung Hauptbahnhof). In dem Neubau sind neben den Treppenanlagen für die Fahrgäste auch Betriebs- und Technikräume untergebracht.

Die Fertigstellung des zweiten Erweiterungsbauwerks an der Blumenstraße ist 2023 geplant. Dann soll auch das Gesamtprojekt abgeschlossen werden. Der Neubau an der Blumenstraße wird zusätzliche Wege von der Bahnsteigebene der U1/U2 direkt zur Oberfläche bieten und ebenfalls dazu beitragen, die Fahrgastströme in dem U-Bahnhof zu entzerren und damit Engstellen zu beseitigen.

Das Erweiterungsbauwerk am Sendlinger-Tor-Platz fasst insgesamt rund 9.000 Kubikmeter – so viel wie etwa 60.000 Badewannen. Auf drei Ebenen bietet es den Fahrgästen im öffentlichen Bereich rund tausend Quadratmeter. Zusammen mit dem zweiten Neubau an der Blumenstraße erweitert sich der U-Bahnhof insgesamt um rund dreitausend Quadratmeter.

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