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MVV: 365-Euro-Ticket für junge Leute

27.05.20 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Am 6. Dezember 2019 beschloss die Gesellschafterversammlung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes die Einführung eines verbundweiten 365-Euro-Tickets MVV für Schüler/innen und Auszubildende – vorbehaltlich der Zustimmung von Stadtrat und Kreistagen. Ende April stimmte der Starnberger Kreistag als letztes Gremium dem neuen Angebot zu.

Da nun auch die Zustimmung der Gesellschafterversammlung und des Verbundrates zur Finanzierung des Angebotes vorliegt, steht der Einführung des Tickets zum 1. August nichts mehr im Wege. Zunächst für einen Pilotzeitraum von drei Jahren können rund 360.000 Schüler und Auszubildende mit dem neuen Ticket für einen Euro pro Tag beliebig oft die Busse und Bahnen im gesamten MVV-Raum nutzen. Ihre Schule bzw. Ausbildungsstelle oder ihr Wohnort muss im Geltungsbereich des MVV-Tarifgebietes liegen.

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) zeigte sich angesichts der positiven Entscheidung der Verbundkommunen erfreut: „Unser Ziel war es immer, das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende zum Start des Schuljahrs 2020/21 einzuführen. Dass dies nun trotz der Corona-Krise gelingen kann, ist dem intensiven Engagement aller Beteiligten zu verdanken. Von Seiten des Freistaats stehen wir der Stadt München und den MVV-Landkreisen weiterhin als verlässlicher Partner zur Seite – und übernehmen wie versprochen zwei Drittel der Mindereinnahmen, die durch die Einführung des neuen Tarifangebots entstehen.“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Vorsitzender der MVV-Gesellschafterversammlung: „Ich freue mich, dass nun alle Gremien zugestimmt haben und das 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schülerinnen und Schüler damit Realität wird. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Auszubildende und Schülerinnen und Schüler können ab Sommer 2020 mit diesem Ticket unabhängig von Ausbildungsplatz oder Schulort im gesamten MVV-Netz deutlich günstiger fahren. Das Ticket gilt immer, egal ob auf dem Weg in die Schule oder abends in den Club, und ist damit ein weiteres gutes Argument dafür, das Auto stehen zu lassen.“

Auch MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch begrüßt die finale Entscheidung: „Schüler und Auszubildende werden mit dem neuen Ticketangebot schon früh an den ÖPNV herangeführt, Hol- und Bringfahrten der Eltern können reduziert werden – vor allem, da das neue Ticket ja auch für Freizeitfahrten, abseits des Schulweges, im gesamten Verbundraum gilt. Das 365-Euro-Ticket MVV leistet so einen wichtigen Beitrag, um den Weg der Verkehrswende weiter zu beschreiten.“

Die zu erwartenden Mindereinnahmen, die durch das neue 365-Euro-Ticket MVV entstehen, belaufen sich auf rund dreißig Millionen Euro im ersten Jahr. Zwei Drittel davon trägt der Freistaat Bayern. Die Landeshauptstadt München und die acht Verbundlandkreise tragen zusammen das andere Drittel der Kosten. Die weitere Aufteilung dieses Drittels erfolgt entsprechend den aktuellen Schülerzahlen.

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