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DB AG steht vor Kapitalerhöhung

14.05.20 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe in dieser Woche berichtet haben, steht die DB AG vor einer milliardenschweren Kapitalerhöhung, finanziert aus dem Bundeshaushalt. Der Bund wolle so die finanziellen Härten, die der bundeseigene Konzern im Zuge der Corona-Krise erlitten hat, wieder ausgleichen. Bis 2024 sollen demnach zwischen elf und 13,5 Milliarden Euro fließen.

Generelle Zustimmung, aber auch Kritik kommt vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). „Grundsätzlich ist zu begrüßen, wenn Eigentümer die Kapitalbasis von Bahnunternehmen stärken. Der Bund trägt allerdings nicht nur für sein Unternehmen, sondern für die Gesamtbranche Verantwortung, darunter auch viele, die im Wettbewerb zur DB AG stehen. Wir brauchen rasche und durchgreifende Lösungen, um die gesamte Eisenbahnbranche in der Krise finanziell zu unterstützen. Zusätzliche Mittel, die der Bund nun zur Verfügung stellt, müssen allen Unternehmen zugutekommen, ob bundeseigen oder nicht“, sagt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.

Wolff: „Die Eisenbahnbranche hat in der Krise Verantwortung übernommen, indem sie Verkehre aufrechterhält, die betriebswirtschaftlich aufgrund der gesunkenen Nachfrage kaum noch zu rechtfertigen, aber für die Gesamtgesellschaft wichtig und erwünscht sind. Um die Funktionsfähigkeit der Unternehmen nicht zu gefährden, ist nun ein Beitrag des Staates dringend erforderlich.“

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