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Busausschreibungen im NVV entschieden

18.05.20 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach einer europaweiten Ausschreibung des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) im Bereich Niestetal, Staufenberg und Nieste ist für insgesamt neun Buslinien der Wettbewerb entschieden. Durchgesetzt hat sich eine mittelständische Bietergemeinschaft aus den Busunternehmen Brundig, Frölich und Sallwey, die alle ihren Sitz in Nordhessen haben. Gemeinsam übernehmen sie die Verkehrsdienstleistungen von der bisher beauftragten DB Busverkehr. Für die Unternehmen der Bietergemeinschaft ist das kein Neuland, denn in den letzten Jahren waren sie dort bereits als Subunternehmer unterwegs.

NVV-Geschäftsführer Steffen Müller freut sich auf die neue Kooperation mit den Busunternehmen: „Hier zeigt sich erneut der Erfolg von Bietergemeinschaften aus dem Mittelstand, die gut im Wettbewerb bestehen können. Gern geben wir den Auftrag in verlässliche und erfahrene Hände, die seit Jahrzehnten das ÖPNV-Geschäft verstehen. So bleiben auch Arbeitsplätze und wichtiges Knowhow in der Region.“

Die Ausschreibung für sämtliche Linien erfolgte nach den Vorgaben des EU-Rechts. Den Zuschlag erhielt das Unternehmen, das auf der Grundlage hoher Qualitätsanforderungen das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Nachdem der NVV bereits 2008 als einer der ersten Verbünde in Deutschland sämtliche Busleistungen in Nordhessen europaweit ausgeschrieben hatte, folgt jetzt die nächste Welle, da die Verträge in der Regel für acht bis zehn Jahre ausgeschrieben werden.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 geht das Liniennetz in diesem Bereich mit rund 1,4 Millionen Kilometern pro Jahr in Betrieb. Dafür werden insgesamt 16 Fahrzeuge benötigt, die Teil der Ausschreibung über eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren sind. Der NVV hat enthaltene lokale Linien in dem Verkehrsvertrag im Auftrag des Landkreises Kassel mit ausgeschrieben.

Der Landkreis Kassel – und mit ihm die betroffenen Kommunen beteiligen sich entsprechend ihrer Verkehrsanteile an der Finanzierung der Verkehrsleistung. Innerhalb der Ausschreibung legt der NVV den Fahrplan, die Linienwege und die Qualität der Busse in Abstimmung mit den jeweiligen Partnern fest. Dazu gehören auch Vorgaben zum Lohnniveau.

Die Ausschreibungsgewinner sind verpflichtet, Busfahrer und Busfahrerinnen nach dem tarifvertraglich vereinbarten Niveau für das private Omnibusgewerbe des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) zu entlohnen. Die notwendigen Fahrzeuge, die der NVV für die Bedienung der neun Linien verlangt, sind voll klimatisiert, verfügen über mehr Platz für Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen und haben standardmäßig niederflurgerechte Einstiege.

Da die meisten Fahrzeuge neu sind, entsprechen sie den neusten Sicherheitsstandards. Außerdem sind die Fahrgäste ab Dezember mit Fahrzeugen unterwegs, die eine hochwertige und komfortablere Raumaufteilung haben, um den veränderten Kundenwünschen Rechnung zu tragen und gestiegene Qualitätsanforderungen zu erfüllen.

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