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VCD Bayern fordert Nahverkehrsabgabe

29.04.20 (Bayern, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Der bayerische Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hat eine allgemeine Nahverkehrsabgabe für jedermann gefordert. „Wegen der Corona-Krise ist es nötig, unkonventionelle Wege zu gehen. Die bayerische Verkehrsministerin Ministerin Schreyer sollte die Einführung eines Nahverkehrsbeitrags zur Finanzierung der bayerischen Busse und Bahnen prüfen. Mit einem Nahverkehrsbeitrag wird der absehbaren Finanzierungskrise im öffentlichen Nahverkehr entgegen gesteuert“, so der ÖPNV-Experte im bayerischen Landesverband, Gerd Weibelzahl.

Den Nahverkehrsbeitrag müsste jeder Bürger, unabhängig von der Inanspruchnahme von Bus und Bahn, bezahlen. „Das ist auch gerecht, denn von weniger Autoverkehr dank gutem ÖPNV profitieren auch alle Bürger. Für die Akzeptanz ist es aber unerlässlich, dass Busse und Bahnen auch wirklich flächendeckend attraktiv sind. Hier gibt es im ländlichen Raum zum Teil noch erheblichen Nachholbedarf“, so Weibelzahl weiter.

Christian Loos, Mitglied im VCD-Landesvorstand, schildert die Problematik für den ÖPNV: „Wenn der Schülerverkehr am 11. Mai wieder anlaufen soll, müssen die Verkehrsunternehmen wieder das volle Programm anbieten und es gibt keine Möglichkeit mehr, dem gegebenen Nachfragerückgang durch Angebotseinschränkungen entgegen zu wirken.“

Dehne fürchtet um die in den letzten Jahren gewonnene Angebotsqualität: „Da die Fahrer immer noch keine Fahrkarten verkaufen und das öffentliche Leben erst sukzessive wieder anläuft, fehlen Millionenbeträge an Fahrgeldeinnahmen in jedem Monat. Ohne sofortiges Gegensteuern wird der ÖPNV zum Spielball der Kämmerer in den Kommunen und beim Land und es droht großer Schaden für das Projekt der Mobilitätswende.“

Weibelzahl hat berechnet, welchen Beitrag die Bürger leisten sollten: „Nach unseren Berechnungen reichen fünfzig Euro jährlich je volljährigem bayerischen Bürger aus, um das System zu finanzieren. Das sollte es jedem Bürger Wert sein.“

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