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Solaris: Wasserstoffbusse für Südholland

20.04.20 (Niederlande) Autor:Stefan Hennigfeld

Südholland ist die bevölkerungsreichste Provinz in den Niederlanden, die im Westen des Landes an der Nordseeküste liegt. Zwanzig Wasserstoffbusse von Solaris werden dorthin bis Ende 2021 geliefert. Zusammen mit dem Verkauf von Bussen wurde auch ein Service-Vertrag über den Zeitraum von zwölf Jahren unterschrieben. Die Busse werden von der Firma Connexxion betrieben, die Teil der Transdev Netherlands-Gruppe ist, eines der größten Betreibers und des führenden Unternehmens im Bereich des emissionsfreien öffentlichen Verkehrs in den Niederlanden.

Der Betreiber Connexxion wird die Wasserstoffbusse ab Ende nächsten Jahres in den Provinzen Hoekse Waard und Goeree-Overflakkee einsetzen. Die technologisch fortgeschrittenen Wasserstoffbusse Solaris Urbino 12 hydrogen besitzen ein Brennstoffzellen-Modul mit einer Leistung von 70 kW. In Bezug auf die Wasserstoffspeicherung wurden im Urbino 12 hydrogen die modernsten Lösungen angewandt. Der Wasserstoff wird gasförmig in fünf Behältern der neuen Generation gespeichert, die auf dem Dach des Fahrzeugs platziert sind.

Der Satz von Flaschen des Typs 4 aus Verbundstoff, die längsseits über der ersten Achse angeordnet wurden, besitzt ein Volumen von 1560 Litern. Die den Bus antreibende Energie entsteht in der Brennstoffzelle, in die der Wasserstoff aus den auf dem Dach platzierten Flaschen geliefert wird. Der Wasserstoff wird in elektrische Energie umgewandelt, die wiederum direkt in die Antriebseinheit des Busses eingespeist wird, d. h. in die Achse mit Elektromotoren.

Der Bus ist darüber hinaus mit einer Solaris High Power-Batterie ausgerüstet, die als eine zusätzliche Energiespeicher dient. Die einzigen Nebenprodukte, die während des Betriebs von Solaris Urbino 12 hydrogen entstehen, sind Wärme und Wasserdampf. Die Fahrzeuge emittieren somit absolut keine Schadstoffe. Gemäß der Spezifikation wurden in den Wasserstoffbussen 37 Sitzplätze vorgesehen.

Der Austausch von Passagieren erfolgt über Türen in einer Anordnung 1-2-0. Die neuen Busse werden ihren Fahrgästen noch viel mehr Komfort bieten, u. a.: Low Entry, USB-Ladebuchsen, lesbare Informationsdisplays und einen Platz für Rollstühle. Für noch bessere Sicht für den Fahrer sorgt ein spezielles Kamera-System, statt Seitenspiegel, das das Bild auf die Bildschirme im Businneren überträgt. Die Betankung von Wasserstoffbussen wird in der Ortschaft Heinenoord möglich, nicht weit vom Betriebshof.

Da der Wasserstoff ein beliebter Energieträger wird, werden auch private Pkw die Infrastruktur nutzen können. Die Initiative hat zum Ziel das Potenzial des umweltfreundlichen Wasserstoffs voll auszuschöpfen. Die Betankung mit Wasserstoff unterscheidet sich kaum von der konventionellen Betankung. Die ersten Solaris-Busse trafen in den Niederlanden 2017 ein, als Connexxion vierzig Solaris Urbino 18 angeschafft hat. Ein Jahr später hat der Betreiber zwei weitere Aufträge über vier Solaris Urbino 18 und zwei Gelenk-CNG-Busse erteilt.

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