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Offensive bei den Wiener Linien

14.04.20 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Obwohl durch die von der österreichischen Regierung beschlossenen Corona-Maßnahmen derzeit in ganz Wien kaum Menschen unterwegs sind, bieten die Wiener Linien weiterhin ein umfassendes Angebot für all jene, die es brauchen. Durch die Umstellung auf den Samstags- und Wochenendfahrplan ist für das Unternehmen ein wichtiger Schritt zum Schutz seiner Mitarbeiter gesetzt worden, gleichzeitig wurden innerhalb weniger Stunden Verbesserungen im Fahrplan dort durchgeführt, wo es nötig war, damit Spitäler und Arbeitsplätze weiterhin gut und sicher erreichbar sind.

Gleichzeitig wird bei den Mitarbeitern ein weiterer Schritt für deren Sicherheit gesetzt: Masken werden vorbereitend bestellt und sogar selbst gefertigt. Hierfür nutzt man die eigene Schneiderei, die sonst die Unternehmensbekleidung herstellt. Rund achtzig Prozent weniger Fahrgäste nutzen seit der Corona-Krise Bim, Bus und U-Bahn. Die Fahrzeuge sind deshalb im Samstags- bzw. Wochenendfahrplan unterwegs.

Während in anderen vergleichbaren Städten die U-Bahnen im Zehn-Minuten-Intervall fahren, bedeutet das in Wien am Beispiel der U-Bahn, dass diese alle fünf Minuten statt alle drei Minuten kommt. Dieses derzeitige Angebot übersteigt die Nachfrage nach wie vor um knapp fünfzig Prozent. Denn möglichst dichte Intervalle zu fahren ist wichtig, um möglichst viel freien Platz in den Fahrzeugen anbieten zu können.

Dessen sind sich die Wiener Linien bewusst. Die Wiener Linien haben die Fahrgastströme stets im Blick. Natürlich auch in herausfordernden Zeiten, wie wir sie derzeit alle erleben. So sind Mitarbeiter aus dem Sicherheits- und Kontrolldienst sowie die Servicemitarbeiter ständig als „Augen des Unternehmens“ im Netz unterwegs, um mögliche Nachjustierungen bei einzelnen Linien schnell und zuverlässig durchführen zu können.

Nur so ist es möglich, dass die zahlreichen Experten von der Fahrplanplanung bis hin zum Betrieb innerhalb weniger Stunden auf diese Situation entsprechend reagieren können. Sowohl ihnen als auch allen anderen Mitarbeitern im Fahrbetrieb, in Garagen und Remisen, in den Werkstätten, den Leitstellen, auf den Baustellen oder im Störungsmanagement gilt der Dank der Wiener-Linien-Geschäftsführung für ihren so wertvollen Beitrag.

Sie sind es, die in dieser Zeit dafür sorgen, dass die Fahrgäste weiterhin mobil sein können. Durch zahlreiche Maßnahmen schützen die Wiener Linien ihre Mitarbeiter vor möglicher Ansteckung. So bleiben seit 17. März die vorderen Türen der Busse geschlossen und der Bereich rund um die Fahrerarbeitsplätze wurden zusätzlich abgesperrt, damit der Sicherheitsabstand unter allen Umständen gewahrt bleibt.

Es sind nur mehr ULF mit Fahrerkabine im Einsatz, die Fahrzeuge werden täglich gereinigt und desinfiziert. In den Arbeitsräumlichkeiten stehen Desinfektionsmittel zur Verfügung. Durchsagen zum Sicherheitsabstand, Fahrplananpassung und Team-Rotationen – all diese Maßnahmen dienen dem Schutz der Mitarbeiter.

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