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NVR: Verbesserte Pünktlichkeit 2019

16.04.20 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Der zuletzt negative Trend bei der Pünktlichkeit im SPNV im Gebiet des Nahverkehr Rheinland (NVR) konnte im Jahr 2019 zumindest teilweise gestoppt werden. Die Werte haben sich im vergangenen Jahr beim Gesamtblick auf alle Produktgruppen leicht verbessert. Im Durchschnitt aller Fahrten kam eine Verspätung von zwei Minuten und einer Sekunde zustande. Dies entspricht einer Verbesserung um 10,6 Prozent im Vergleich zu 2018 (zwei Minuten und 16 Sekunden). Im Jahr davor (2017) hatte die durchschnittliche Verspätung zwei Minuten und sechs Sekunden betragen.

Die RE-Linien haben sich bis auf die Linie RE 12 allesamt, zum Teil sogar deutlich, verbessert. Während die Verspätung in 2018 gegenüber 2017 noch um 3,5 Prozent angestiegen war (von drei Minuten und 14 Sekunden auf drei Minuten und zwanzig Sekunden), ging der Verspätungswert im vergangenen Jahr auf zwei Minuten und 44 Sekunden zurück (minus 17,9 Prozent gegenüber 2018).

Der RE 5 hat zwar immer noch die schlechtesten Pünktlichkeitswerte bei den RE-Linien, konnte sich jedoch von fünf Minuten und 25 Sekunden auf drei Minuten und 57 Sekunden stark verbessern. Seit Juni 2019 fahren die neuen spurtstärkeren RRX-Fahrzeuge mit höheren Kapazitäten auf dieser Strecke zwischen Koblenz und Wesel.

Nach der negativen Entwicklung in 2018 konnten sich die RB-Linien stabilisieren und zumeist leicht verbessern. Nachdem der Wert 2018 noch bei zwei Minuten und sieben Sekunden lag, betrug er im vergangenen Jahr eine Minute und 55 Sekunden (minus 9,6 Prozent). Die besten Pünktlichkeitswerte finden sich auf den Linien RB 20, RB 21 und RB 38. Angespannt bleibt die Verspätungssituation weiterhin auf der stark befahrenen linken Rheinstrecke zwischen Köln und Bonn.

Eine weiterhin negative Tendenz gibt es bei den S-Bahnen. Von einer Minute und 15 Sekunden in 2017 hat sich der Pünktlichkeitswert über eine Minute und 25 Sekunden in 2018 auf eine Minute und 28 Sekunden in 2019 stetig verschlechtert. Trotz teilweise eigener Infrastruktur müssen sich die S-Bahnen einen Teil der Gleise und Bahnsteige mit anderen Zuglinien teilen. Daher sind sie von den Schwierigkeiten im Gesamtnetz ebenfalls betroffen.

Zudem wurde das Leistungsvolumen der S-Bahnen in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut. Dies führte zu verkürzten Wendezeiten sowie engeren Instandhaltungskorridoren und damit zu einer Verschlechterung der Betriebsstabilität und der Pünktlichkeit. Der Blick auf den Jahresverlauf zeigt, dass ab Mai 2019 eine spürbare Verbesserung eingesetzt und bis zum Spätherbst angehalten hat.

„Die insgesamt verbesserten Werte sind auf Verbesserungen im Gesamtnetz zurückzuführen, die seit Mai 2019 gegriffen haben“, so NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober analysiert die Betribssituation folgendermaßen: „Es gibt mittlerweile verbesserte Konzepte bei Baustellen und Wetterereignissen. Zudem konnte der Fuhrpark vergrößert werden, was zu einer Stabilisierung des Betriebs geführt hat.“

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