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VRR veröffentlicht Stationsbericht 2019

09.03.20 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR) seinen 13. Stationsbericht vorgelegt. Darin dokumentiert der Aufgabenträger detailliert über den Zustand der 297 Stationen in der Region. Im Jahr 2019 hat sich die Situation erneut verschlechtert. Zwar hat die Anzahl der als akzeptabel bewerteten Stationen gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen.

Gleichzeitig sind im Vergleich zu 2018 mehr Stationen in einem inakzeptablen Zustand. Viermal im Jahr erfassen die VRR-Profitester den Zustand aller Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundraum. Dabei wird die Gesamtbewertung einer Station in eine detaillierte Bewertung der Zugangsbereiche und Bahnsteige unterteilt.

Mit Blick auf das Erscheinungsbild erhielten im Jahr 2019 131 Stationen die Bewertung „akzeptabel“, 93 Stationen wurden mit „noch akzeptabel“ bewertet und in 73 Fällen vergaben die Tester das Urteil „nicht akzeptabel“. Dies waren im Vorjahr noch 61 Bahnhöfe – der Zustand der Haltepunkte hat sich folglich insgesamt weiter verschlechtert. „Wir sehen an den SPNV-Stationen im Verbundgebiet nach wie vor deutlichen Handlungsbedarf.

Da es zwischen dem VRR und den Infrastrukturbetreibern keine vertraglichen Beziehungen gibt, können wir hierauf leider nicht direkt hinwirken“, betont Ronald Lünser, Vorstandssprecher des VRR. Auch im Jahr 2019 waren Vandalismusschäden in den Zugangsbereichen und an den Bahnsteigen entscheidend für die schlechten Bewertungen. Diese tragen erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei.

Im Hinblick auf die Sauberkeit der Stationen gab es von den VRR-Profitestern wenig zu bemängeln. Die Funktion der Ausstattung wurde ebenfalls ähnlich gut wie im Jahr 2018 bewertet. Negativ wirkte sich hingegen aus, dass weiterhin einige Lampen sowohl in den Zugangsbereichen als auch auf den Bahnsteigen defekt sind. Zudem sind auf einigen Bahnsteigen keine transparenten Wetterschutzeinrichtungen vorhanden.

Zum zweiten Mal verschafften sich die VRR-Profitester einen Überblick über die 115 Bahnhofsgebäude an den Stationen im Verbundgebiet. Denn Fahrgäste nehmen eine Station immer als Ganzes wahr und unterscheiden in der Regel nicht zwischen Zugangsbereichen, Bahnsteigen und den Immobilien. Von den 115 Bahnhofsgebäuden werden 93 genutzt und bieten beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten für Reisende. In 51 Fällen gelangen die Fahrgäste durch die Bahnhofsgebäude zu den Bahnsteigen. Wie im Jahr zuvor, registrierten die VRR-Profitester an 76 Gebäuden Verunreinigungen durch Graffiti und bemängelten an 67 die Sauberkeit.

Baumaßnahmen gab es im Jahr 2019 an 17 Gebäuden, wodurch Fahrgäste auf ihrem Weg zum Bahnsteig über einen befristeten Zeitraum Umwege und Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen mussten. Wie in den Vorjahren dokumentiert der Stationsbericht auch für 2019, wie Fahrgäste stationsbezogene Qualitätsstandards bewerten – und zwar mittels einer an das gängige Schulnotensystem entsprechenden Skala von 1 bis 6.

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