Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

ÖBB: Elektrobusse im Überlandverkehr

02.03.20 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche präsentierten die ÖBB am Bahnhof Rankweil die österreichweit ersten vier E-Busse mit großer Reichweite. Diese werden ab Ende Februar im Vorderland auf den Linien zwischen Bludenz, Feldkirch bis nach Götzis unterwegs sein. „Ich freue mich, dass die Projektpartner in Vorarlberg einen so wichtigen gemeinsamen Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität setzen“, sagte Österreichs Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Gewessler: „Diese Busse zeigen, dass Elektromobilität alltagstauglich wird. Einer der wesentlichen Hebel zur Erreichung der österreichischen Klimaziele ist die strategische Neuausrichtung des Verkehrs. Das Ziel ist, den tatsächlichen CO2-Ausstoß im Verkehr laufend zu reduzieren.“ Die öffentliche Hand will dabei eine Vorreiterrolle einnehmen und so rasch wie möglich die Beschaffung von emissionsfrei betriebenen Fahrzeugen zum Standard machen.

Deshalb führt Österreich die bestehenden Förderungen für Elektrobusse inklusive Infrastruktur, E-Ladestationen und Flottenumstellungen auf Ebene der Länder und des Bundes auch im Jahr 2020 fort. Zur Einhaltung der Clean Vehicle Richtlinie, welche öffentliche Beschaffungsvorgänge für Busse nach dem 2. August 2021 strenge Klimaschutz-Kriterien auferlegt, soll darüber hinaus ein System geschaffen werden, das die entstehenden Mehrkosten berücksichtigt und finanziell abfedert.

Der Vorarlberger Linienbusverkehr verfügt bereits über eine moderne Busflotte mit effizienten Antrieben und entsprechend geringem CO2-Ausstoß. Eine Steigerung der Umweltverträglichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel lässt sich allerdings unter anderem mit Hilfe elektrisch angetriebener Linienbusse erzielen.

Für E-Busse, deren Fahrbetrieb mit Ökostrom erfolgt, ergibt sich nach ÖBB-Berechnungen unter der Berücksichtigung der erhöhten Herstellungsemissionen für die Batterie im Vergleich zu einem modernen Dieselbus (EURO VI) eine CO2-Einsparung von über neunzig Prozent über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeuges. Ein Grund auf den E-Bus zu setzen.

Die Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH (VVG) arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit alternativen Antrieben. Bereits 2014 wurde ein erster Testbetrieb eines rein elektrisch angetriebenen Linienbusses durchgeführt. In den darauffolgenden Jahren wurden die Linienverkehre des Landes auf deren Eignung für den Einsatz von Elektro-Linienbussen untersucht und im Jahr 2017 die entsprechenden Anforderungen an die Fahrzeuge definiert.

Gemeinsam mit dem Busunternehmen ÖBB-Postbus GmbH und dem Land Vorarlberg engagiert sich die VVG seit Anfang 2018 in einem konkreten Beschaffungsprojekt für Elektro-Linienbusse, welche für ausgewählte Linienverkehre innerhalb des Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) eingesetzt werden können. Der Fahrzeugbauer, der den Auftrag für die Lieferung von vier E-Bussen erhalten hatte, konnte den Vertrag jedoch nicht erfüllen, so dass eine Neuausschreibung notwendig wurde. Diese konnte Iveco für sich entscheiden.

Kommentare sind geschlossen.