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BVG AöR: Stadler gewinnt Ausschreibung

26.03.20 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Stadler ist als Sieger aus der Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe für die Lieferung von bis zu 1.500 Wagen für den Einsatz im U-Bahn-Netz der deutschen Hauptstadt hervorgegangen. Der Rahmenvertrag mit einem Gesamtvolumen von bis zu drei Milliarden Euro umfasst auch die Ersatzteilversorgung über einen Zeitraum von 32 Jahren. Nachdem einer der unterlegenen Bieter ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet hatte, hat das Kammergericht Berlin diesen Einspruch nun in letzter Instanz zurückgewiesen.

Somit ist der Weg frei für die formale Erteilung des Zuschlages und damit für die verbindliche Bestellung. Stadler konnte sich in einer weiteren internationalen Ausschreibung durchsetzen und ist als Sieger der bislang größten Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetrieben AöR (BVG) über die Lieferung von bis zu 1500 neuen U-Bahn-Wagen für den Einsatz im Berliner U-Bahn-Netz hervorgegangen. Der Rahmenvertrag mit einem Wert von insgesamt bis zu rund drei Milliarden Euro ist zudem einer der größten Lieferaufträge, die es in Europa je gab.

Ein unterlegener Bieter hatte ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet, welches heute in letzter Instanz durch das Berliner Kammergericht zurückgewiesen wurde. Damit ist der Weg nun frei für die formale Zuschlagserteilung und die Bestellung durch die Berliner Verkehrsbetriebe. Bestandteil des Rahmenvertrags ist eine feste Mindestbestellmenge von 606 Wagen. So wird Stadler ab 2022 in einem ersten Abruf 376 Wagen für zwei- bis vierteilige Fahrzeugeinheiten für das Klein- und das Großprofil liefern.

Weitere 230 Wagen sind fest bestellt, werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, bis zu 894 weitere Wagen aus dem Rahmenvertrag abzurufen. Das Volumen dieser festen Bestellung liegt bei rund 1,2 Milliarden Euro und umfasst ebenfalls die Ersatzteilversorgung. Mit dem Auftrag zur Erneuerung der Flotte für das Berliner U-Bahn-Netz setzen Stadler und die BVG AöR ihre Zusammenarbeit fort.

Schon heute sorgt der Schweizer Schienenfahrzeughersteller mit der Baureihe IK für umweltfreundliche Mobilität in der deutschen Hauptstadt: Auf den U-Bahn-Linien U1, U2 und U5 sind Züge von Stadler für die BVG im Einsatz. Die neue Baureihe bekommt die Bezeichnung J/JK. „Wir sind sehr stolz, einen der größten bisher in Europa vergebenen Lieferaufträge gewonnen zu haben und diesen in Berlin für Berlin ausführen zu können“, sagt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland.

Stadler hatte bereits mitgeteilt, bis zu 70 Millionen Euro in den Standort in Berlin-Pankow zu investieren. Das neue Betriebskonzept umfasst nicht nur den Bau einer neuen Produktionshalle, sondern schafft auch neuen und optimierten Raum für Logistik und Inbetriebsetzung. Die Investition ist ein klares Bekenntnis zum Standort in Berlin: Im ersten Schritt werden neben der neuen Produktions- und Inbetriebsetzungshalle zusätzliche Büroflächen sowie eine moderne Kantine für die Mitarbeitenden geschaffen.

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