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Ausbaupläne für den Knoten Riesa

12.03.20 (Fernverkehr, Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn hat letzte Woche auf einer Gemeinderatssitzung in Zeithain interessierten Bürgern erste Planungsstände für den Umbau des Eisenbahnknotens Riesa vorgestellt. Im Bahnhof Riesa sowie im Streckenabschnitt zwischen Abzweig Röderau Bogendreieck und dem Abzweig Zeithain Bogendreieck östlich der Elbe sind umfangreiche Arbeiten geplant, um Riesa zu einem modernen Bahnknoten im Schienenpersonennah- und -fernverkehr zu entwickeln.

Im Bahnhof Riesa plant die DB die Gleis- und Bahnsteiganlagen umfassend zu modernisieren und zu erweitern. Nach dem Umbau wird der gesamte Bahnhof barrierefrei nutzbar sein. Im Streckenabschnitt zwischen Röderau und Zeithain wird die Strecke für Geschwindigkeiten bis 200 km/h ausgebaut. Weiterhin ist geplant, ein Kreuzungsbauwerk und ein drittes Gleis zu errichten, um die Kapazität der Infrastruktur zu erhöhen. Der gesamte Knoten Riesa wird auf Elektronische Stellwerkstechnik umgerüstet und mit dem European Train Control System (ETCS) ausgerüstet.

„Der Baustart für das Vorhaben ist frühestens für 2028 geplant“ erklärt Ulrich Mölke, Projektleiter der Ausbaustrecke Leipzig–Dresden. „Das hängt einerseits mit der Komplexität des Projekts zusammen als auch mit der Durchführung der notwendigen Planrechtsverfahren zur Erlangung der ‚Baugenehmigung‘, für die wir in der Regel zwei bis drei Jahre einplanen müssen“, führt er fort.

Sobald die Planung einen detaillierteren Stand erreicht hat, wird die Deutsche Bahn noch dieses Jahr in Riesa sowie in der Gemeinde Zeithain Bürgerinformationsveranstaltungen durchführen. Weiterhin kündigte die Deutsche Bahn den Baubeginn für den Bauabschnitt Zeithain–Leckwitz an. Der Streckenabschnitt wird zweigleisig für Geschwindigkeiten bis 200 km/h ausgebaut und mit moderner Stellwerkstechnik ausgestattet.

Im Zuge des Ausbaus plant die DB, die Bahnübergänge Bahnhofstraße und Poststraße in Glaubitz durch Eisenbahnüberführungen zu ersetzen, die im Bauabschnitt befindlichen Ingenieurbauwerke und den Oberbau sowie die Oberleitungsanlage zu erneuern. Darüber hinaus werden umfangreiche Lärmschutzvorkehrungen sowie Rekultivierungs- und Landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt.

Bereits ab Frühjahr 2020 sind erste bauvorbereitende Arbeiten vorgesehen. Beispielsweise werden im Bereich der Ortslagen Nünchritz und Glaubitz Baustellenflächen eingerichtet und ökologische Maßnahmen wie die Errichtung von Ersatzhabitaten für Fledermäuse und Reptilien durchgeführt. Im Juli beginnen im Bahnhof Weißig Arbeiten an der Oberleitung.

Ab Oktober 2020 starten die Hauptbauarbeiten mit Rammarbeiten für die Einbringung des Mittelverbaues zwischen Zeithain und Leckwitz. Der Ausbau des gesamten Streckenabschnitts soll bis 2027 andauern. Detailliertere Terminketten und Bauabläufe wird die Deutsche Bahn in einem gesonderten Pressegespräch kommunizieren, sobald das angestrebte Planrecht Bestandskraft hat.

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