Zukunftskonzepte in Zürich
27.02.20 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Netzstrategie 2030 wird laufend umgesetzt – nun richten die Verkehrsbetriebe Zürich ihren Blick bereits in eine weiter entfernte Zukunft. Um eine Strategie für 2040 zu entwickeln, soll vorab das Jahr 2050 skizziert werden. Wie könnte das Zukunftsbild 2050 aussehen? Welche Chancen bieten neue Technologien und gesellschaftliche Trends?
Bevor sich vier Expertenteams mit Prognosen zum Wachstum von Bevölkerung, Arbeitsplätzen und Verkehrsströmen sowie Mobilitätstrends der Zukunft auseinandersetzen, laden die VBZ zum Mitmachen ein: Alle Interessierten haben die Möglichkeit, ihre Vorstellungen der Zukunft online sowie im persönlichen Gespräch mit Verkehrsexperten einzubringen. Unter vbz2050.ch ist seit dem 25. Februar während eines Monats eine Partizipationsplattform online, welche sich verschiedenen Fragestellungen, Themen und Mobilitätsbedürfnissen widmet.
Es darf der Fantasie freien Lauf gelassen und darüber spekuliert werden, wie der ÖV im 2050 aussehen könnte oder sollte. Die Ideen, Wünsche und Kommentare werden in der Planung berücksichtigt. Wer ein persönliches Gegenüber bevorzugt, hat die Möglichkeit, einen der ebenfalls seit dem 25. Februar stattfindenden Walk-ins zu besuchen und mit den dort anwesenden VBZ-Fachleuten ins Gespräch einzusteigen.
Auch der Stadtrat und Vorsteher der Industriellen Betriebe Michael Baumer wird zu bestimmten Zeiten vor Ort für einen Dialog zur Verfügung stehen. Die Walk-ins finden an fünf verschiedenen Standorten während je einer Woche statt. Die genauen Zeiten und Standorte sind online unter vbz2050.ch angekündigt. Die Ergebnisse der Befragung werden im April ausgewertet und fließen in die Arbeit von vier Expertenteams ein, die im weiteren Verlauf des Jahres mit unterschiedlichen Stoßrichtungen Zukunftsbilder für den ÖV 2050 entwerfen.
Begleitet werden die Teams von verschiedenen Gremien bestehend aus Vertretern der VBZ, des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) und des Tiefbauamts der Stadt Zürich (TAZ). Ergänzend stellt ein dreiköpfiger Fachbeirat die Außensicht sicher. Aufbauend auf den Resultaten der Zukunftsbilder wird ab 2021 im Auftrag des ZVV die Netzentwicklungsstrategie 2040 erarbeitet, welche erst dem Stadtrat vorgelegt und anschließend dem Regierungsrat zur Genehmigung beantragt wird.
Nachfolgend werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Sowohl bei der Kundenpartizipation wie auch bei der Arbeit von mehreren Expertenteams mit verschiedenen Stoßrichtungen handelt es sich um neue, innovative Ansätze in der Verkehrsplanung. Die Ziele der Strategie sind die Sicherung von Kapazitäten, die Gewährleistung eines pünktlichen, schnellen und möglichst umsteigefreien öffentlichen Verkehrs sowie die Sicherung einer ökologischen und ökonomischen Mobilität trotz wachsender Bevölkerung.
Dabei geht es aber nicht nur um den Ausbau bestehender Strecken und um die Entlastung von Engpässen im Stadtverkehr, sondern auch um die Berücksichtigung des grundsätzlichen Wandels in der Mobilität und der Veränderungen der Kundenbedürfnisse. Wichtige Planungsgrundlage hierzu bildet der kommunale Richtplan, welcher die Entwicklung und Verdichtung von Zürich prognostiziert. Diverse Angebotskonzepte aus der Netz strategie 2030 wurden bereits umgesetzt. Nun gilt es, sich für die weitere Zukunft vorzubereiten.
Siehe auch: Die Zukunft kommt schneller als wir denken