Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Reaktivierung der Niederrheinbahn

19.02.20 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die nordrhein-westfälische Landesregierung, die DB AG, die Niederrheinbahn GmbH, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Stadt Kamp-Lintfort haben letzte Woche den Startschuss für den Pendelbetrieb zur Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort gegeben. Von April bis Oktober wird die Strecke im Vorlaufbetrieb an den Wochenenden und an Feiertagen zwischen Moers und Kamp-Lintfort im Stundentakt bedient.

Die hierfür notwendigen Ausgaben tragen die Stadt Kamp-Lintfort und der VRR gemeinsam. Die Niederrheinbahn GmbH investiert in den kommenden sechs Wochen knapp 1,5 Millionen Euro in die Oberbausanierung, damit der Pendelbetrieb pünktlich zur Landesgartenschau starten kann.

„Für den Verkehrsverbund Rhein Ruhr ist die Aufnahme des Pendelbetriebs zur Landesgartenschau ein erster und erfreulicher Schritt für das gesamte Reaktivierungsvorhaben. Dass wir nun schneller, als erwartet mit dem Ausbau und der Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur starten können, ist das Ergebnis eines konstruktiven Dialogs. Damit können wir einmal mehr unser Leistungsangebot im SPNV – insbesondere im ländlichen Raum – weiter erhöhen. Auch die Finanzierung der Verkehrsleistung für eine vorgezogene Betriebsaufnahme werden wir sicherstellen“, sagt Ronald Lünser, Vorstandssprecher des VRR.

Ab voraussichtlich Mitte 2026 soll die Strecke im Regelbetrieb befahren werden. Dafür muss zunächst in Rheinkamp ein modernes Stellwerk gebaut werden. Die bisherigen Planungen der DB sahen einen Bau des Stellwerks im Jahr 2035 vor. Das Land hat jetzt eine Förderung des Bauwerks in Höhe von 12,33 Millionen Euro zugesagt. Die Niederrheinbahn GmbH beteiligt sich mit weiteren rund 2,5 Millionen Euro. Damit kann das Stellwerk rund neun Jahre schneller realisiert werden.

„Das ist ein gutes Ergebnis, mit dem wir bei der Reaktivierung der Schienenstrecke vorankommen. Kamp-Lintfort ist die drittgrößte deutsche Stadt ohne eigenen Schienenanschluss. Das werden wir absehbar ändern. Wir verbessern damit die SPNV-Verbindungen am linken Niederrhein und leisten einen Beitrag für saubere Mobilität. Nur dort, wo Züge fahren, können die Menschen auch umsteigen auf die Bahn“, sagte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU).

Kommentare sind geschlossen.