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Bundesweit steigt die Zahl der Plusbus-Angebote – und die der Fahrgäste auf den neuen Linien. Das teilte der VDV anlässlich der Festveranstaltung „Fünf Jahre Plusbus in Brandenburg“ mit. 2020 wird es bundesweit hundert Linien geben. Auch der Freistaat Sachsen investiert erheblich in das Erfolgsmodell: Noch in diesem Jahr wird jeder Landkreis mit Plusbus-Linien angebunden sein.

VDV-Vizepräsident Werner Overkamp: „Die Verkehrswende wird auch in den ländlichen Regionen entschieden. Wo Schienen fehlen, aber Nachfrage herrscht, wird zunehmend der Plusbus eingesetzt. Er steht für hochwertigen ÖPNV und bringt die Vorteile der Schiene auf die Straße: Stundentakt von Montag bis Freitag, Angebote am Wochenende und feiertags, kurze Übergangszeiten zur Bahn und Plusbus-Linien, direkte Linienführungen.“

Plusbus-Linien verzeichnen eine große Nachfrage, mit Zuwächsen bis zu fünfzig Prozent, je nach Linie und Region. Einige Linien, wie in Brandenburg, konnten die Fahrgastzahl sogar verdoppeln und den Zuschussbedarf verringern – bei steigendem Kostendeckungsgrad und höheren Markteinnahmen wird das Konzept auch für solche Kämmerer attraktiv, die dem ÖPNV skeptisch gegenüberstehen. Neben Brandenburg und dem Freistaat Sachsen fahren Plusbusse in den Verkehrsverbünden in Thüringen und Sachsen-Anhalt.

„Ich gehe davon aus, dass wir künftig Plusbusse auch in anderen Regionen Deutschlands sehen werden. Ergänzt um bedarfsorientierte Rufbusse oder Anrufsammeltaxis bringen sie Mobilität in die Städte und Dörfer“, so Overkamp. „Dazu sind allerdings in stärkerem Umfang Anschubfinanzierungen seitens der Bundesländer und Aufgabenträger nötig.“

Die ersten Plusbusse gingen im Dezember 2013 im Mitteldeutschen Verkehrsverbund an den Start, seit fünf Jahren setzen auch die Verkehrsunternehmen im Land Brandenburg auf die zuverlässigen Busse. Zur Festveranstaltung in Potsdam erklärte Hans-Jürgen Hennig, Geschäftsführer regiobus Potsdam Mittelmark: „Zu Beginn war die Zeit der Skeptiker: Vielleicht fünf Prozent mehr Fahrgäste – das war die bescheidene Erwartungshaltung im Dezember 2014, als wir mit den ersten Plusbussen begannen. Zuvor hatte der Schülerverkehr den Fahrplan diktiert, mit weißen Flecken in den Ferien. Nach einem Jahr hatten wir Zuwächse im zweistelligen Bereich. Inzwischen sind die Plusbus-Linien das Fundament für die Steigerung der Fahrgastzahlen im ganzen Netz – 2018 um 12,3 Prozent.“

Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB): „Der Plusbus ist ein Erfolgsprodukt in Brandenburg. Auf einigen dieser Premiumlinien konnten wir bis zu vierzig Prozent mehr Fahrgäste in den Bussen gewinnen! Das zeigt, dass der PlusBus den ländlichen Raum mit seiner Taktung ideal erschließt und den Menschen bessere Verbindungen ermöglicht. Ich freue mich, wenn wir mit dem Konzept Schule machen und Ansporn geben, die Marke Plusbus bundesweit einzuführen. Wir unterstützen dabei gern.“