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Autonomer Shuttlebus in Bad Essen

20.02.20 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Ab Mai dreht der autonom fahrende Shuttlebus Hubi seine Runden in Bad Essen im niedersächsischen Landkreis Osnabrück. Dieser ist nicht zu verwechseln mit der kreisfreien Großstadt Essen in Nordrhein-Westfalen. Die Stadtwerke Osnabrück und die weiteren Partner des Förderprojektes Hub Chain wollen dabei den Hubi-Einsatz und die -Nutzung im ländlichen Raum testen.

Der Minibus soll insbesondere als Zubringer- und Abholshuttle per App-Bestellung dienen. „Wir haben für die dritte Testphase ein sehr gut geeignetes Testgebiet gefunden“, freut sich Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebot der Stadtwerke Osnabrück. Ab Mai wird „Hubi“ auf einem rund zwei Kilometer langen Kurs im Bad Essener Ortszentrum unterwegs sein und wichtige Anlaufstationen wie das Freibad, den Ortskern am Kirchplatz, die Marina und zentrale Nahversorger miteinander verbinden.

Der Shuttle soll dabei die Strecke der sogenannten ersten bzw. letzten Meile abbilden und die Anbindung an die vorhandenen Buslinien 213, 215, 216, 276 und X276 übernehmen. „Wir freuen uns auf ‚Hubi‘ und sind überzeugt, dass wir in Bad Essen optimale wie auch spannende Voraussetzungen bieten können“, betont Bad Essens Bürgermeister Timo Natemeyer (parteilos). Die Verbindung der einzelnen Anlaufpunkte mache die Shuttle-Nutzung für Kurgäste, Tagesbesucher oder auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sehr attraktiv.

Die ausgesuchte Strecke sei zudem auch verkehrlich herausfordernd. Hubi ist in Kreisverkehren und auf vielbefahrenen Straßen unterwegs – der Shuttle wird das Straßenbild im Ortskern somit deutlich prägen. Sowohl die Gemeinde als auch die Hub Chain-Partner setzen daher hohe Erwartungen in die bevorstehende dritte Testphase. Hubi wird ausschließlich im öffentlichen Straßenraum unterwegs sein und kann bequem per App als Zubringer- und Abholshuttle bestellt werden.

„Wir sind gespannt, wie die Bad Essener und auch die Kurgäste das Angebot annehmen“, so Stadtwerke-Projektleiterin Sandra van Tongern. Bürgermeister Timo Natemeyer setzt zudem auf die mediale Strahlkraft des autonom fahrenden Shuttlebusses: „Hubi verschafft uns als Kurort noch mehr Aufmerksamkeit.“ Ursprünglich war geplant, dass die dritte „Hubi“-Testphase in einem ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern stattfindet. „Dies ließ sich aber leider nicht umsetzen – umso glücklicher und dankbarer sind wir, mit der Gemeinde Bad Essen einen mehr als gleichwertigen Partner gefunden zu haben“, betont Udo Onnen-Weber vom Hub Chain-Konsortialpartner KOMOB (Kompetenzzentrum ländliche Mobilität).

Neben Bad Essen hätten weitere Gemeinden aus dem Osnabrücker Land Interesse signalisiert, als „Hubi“-Testgebiet zur Verfügung zu stehen. „Das Bad Essener Engagement hat uns aber sehr überzeugt.“ Seine ersten Runden in Bad Essen wird Hubi bereits im April drehen – dann aber noch ohne Fahrgäste. Hubi muss die neue Strecke erlernen. Im Mai können dann Fahrgäste zusteigen.

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