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Sauberkeitsoffensive im NWL-Verbundraum

06.01.20 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn und der Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) wollen im Jahr 2020 die Qualität der Bahnhöfe im NWL-Gebiet, ganz im Sinne des Kunden, deutlich erhöhen. Hierfür haben DB und NWL jetzt ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Die Investitions- und Betriebskosten dieser Qualitätsoffensive betragen rund zwei Millionen Euro und werden vom NWL getragen.

Unmittelbar zum Jahresbeginn ging es auch schon los. Die WhatsApp-Reinigung wird bis Februar auf allen 268 Stationen im NWL-Gebiet ausgerollt sein. Bislang konnten Reisende an den elf größten Bahnhöfen, im Bereich des NWL an den Hauptbahnhöfen in Bielefeld und Münster, Müll per WhatsApp melden. Dies ist nun auch flächendeckend an allen weiteren 266 Stationen im Raum des NWL möglich.

Das Konzept bleibt das gleiche: Reisende und Bahnhofsbesucher senden einfach und komfortabel eine WhatsApp-Nachricht mit Angabe des genauen Bahnhofs, Standorts und Art der Verschmutzung an die jeweilige Service-Nummer für NRW, die an den Bahnhöfen noch veröffentlicht wird. Die Meldung wird an das Reinigungspersonal übermittelt, welches so zügig wie möglich mit der Reinigung startet.

Auf Wunsch erhält der Kunde eine Benachrichtigung, nachdem die Verschmutzung beseitigt wurde. Insgesamt stehen drei Reinigungsteams im NWL-Raum zur Verfügung, die auch mit neuen Pkw ausgestattet sind. Das bundesweit einmalige Pilotprojekt ist zunächst für zwei Jahre vorgesehen. Damit können Kunden jetzt an knapp 500 Bahnhöfen deutschlandweit ihr Feedback zur Sauberkeit geben.

Das Angebot der WhatsApp-Reinigung wird sehr gut von Reisenden und Besuchern unserer Stationen genutzt. Bundesweit erreichen die DB AG pro Woche über 400 Nachrichten. Besonders häufig wird von den Reisenden dabei grober Müll gemeldet. DB und NWL haben in gemeinsamer Abstimmung elf Unterführungen festgelegt, die im kommenden Jahr verschönert werden. Dazu investiert der NWL rund 1,4 Millionen Euro.

Die Personenunterführungen folgender Bahnhöfe werden aufgefrischt: Holzwickede, Altenhundem, Kirchhundem, Kreuztal, Schalksmühle, Warendorf, Capelle, Oelde, Herford und Werne. Die DB AG und der NWL haben in den vergangenen Jahren rund 150 Millionen Euro in die Herstellung von Barrierefreiheit an NRW-Bahnhöfen investiert. Es helfen aber auch kleinere Maßnahmen, um z.B. Sehbehinderten, Rollstuhlfahrern oder Reisenden mit Kinderwagen den Aufenthalt am Bahnhof zu erleichtern.

Dazu zählen kurzfristige Verbesserungen, wie beispielsweise die Markierung von Treppenstufen oder taktile Handlaufschilder an Treppen und Rampen. Daher werden im Jahr 2020 an insgesamt 64 Stationen mehrere dieser Maßnahmen umgesetzt. Diese können ohne betriebliche Einschränkungen verwirklicht werden. Um barrierefreies Reisen so einfach wie möglich zu gestalten, gibt es von der DB bereits die App „Bahnhof live“.

Hier finden Sie mit wenigen Klicks die wichtigsten Informationen zu allen 5.700 Bahnhöfen in Deutschland – auch zum jeweiligen Status der rund 450 Fahrtreppen und Aufzügen der DB an den rund 700 NRW-Stationen. Anlagen von Städten und Kommunen an Bahnhöfen sind hier nicht abgebildet. Im NWL-Raum werden ab kommendem Jahr allerdings sieben städtische Aufzüge angezeigt, um Kunden eine durchgängige Reisekette anzuzeigen.

Diese Aufzüge befinden sich an den Bahnhöfen Bielefeld Hbf, Detmold, Dülmen, Finnentrop, Plettenberg, Werl und Soest und befinden sich in städtischer Hand. Auf LCD-Displays können sich Reisende direkt am Bahnhof über den aktuellen Fahrplan während einer Baustelle informieren. Diese zwanzig digitalen Bauaushänge werden auf zwei Pilotstrecken installiert, die noch zwischen NWL und DB abgestimmt werden.

Derzeit befinden sich die digitalen Aushänge noch im Entwicklungsstadium, werden aber voraussichtlich im Jahr 2021 installiert. Im Falle einer erfolgreichen Pilotphase können die digitalen Aushänge auch flächendeckend installiert werden.

Joachim Künzel, Geschäftsführer des NWL, zeigt sich trotz der finnziellen Mehrbelastung für sein Haus zufrieden: „Attraktive und barrierefreie Verkehrsstationen sind uns sehr wichtig, denn sie sind eine Visitenkarte des Systems Nahverkehr gegenüber seinen Kunden. Deshalb investiert der NWL zusätzliches Geld in Sicherheit, Sauberkeit und Service auf den Stationen in Westfalen-Lippe. Unsere Fahrgäste sollen sich willkommen fühlen. Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.“

Siehe auch: Die Qualität wirksam sicherstellen

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