Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

ÖBB zieht Fundsachen-Bilanz

06.01.20 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum Jahresende werden Bilanzen gezogen und Rückblicke geschlossen, auch im Fundbüro der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Es gibt nichts, was nicht verloren gehen kann. Verlorene Gegenstände kosten Nerven und erzeugen Stress. Umso größer ist die Erleichterung, wenn ein für immer verloren geglaubter Gegenstand doch wiedergefunden wird. Für dieses gute Gefühl durften 2019 die Mitarbeiter der ÖBB Lost & Found Service Center über 11.000 Mal sorgen.

Denn von den 32.000 Gegenständen, die in Zügen oder auf Bahnhöfen der ÖBB gefunden und abgegeben wurden, konnten 35 Prozent ihren BesitzerInnen wieder zurückgegeben werden. Die sieben ÖBB Lost & Found-Büros sind hier oft die Retter in der Not. Nachfragen zahlt sich also aus. Den Anstoß müssen aber ehrliche Finder geben, die die Gegenstände bei ÖBB-Mitarbeitern oder direkt im Lost & Found abgeben können.

2019 wurden bei den ÖBB rund 10.000 gefundene Taschen, Koffer oder Rücksäcke abgegeben. Abgeschlagen auf Platz 2 folgen Elektronik und EDV-Geräte, die fast 5.000 Mal verloren gegangen sind. Um die Top 3 der Fundgegenstände zu komplettieren: Geld, Wertpapiere und Bankkarten wurden 4.200 Mal an einem ÖBB Lost & Found-Standort abgegeben. Davon 107 teils höhere Geldbeträge, die oft im Bankomaten oder am zweithäufigsten am WC gefunden wurden.

In Summe wurden dieses Jahr rund 32.000 Gegenstände an einem der sieben ÖBB Lost & Found-Standorte abgegeben – das sind fast neunzig pro Tag oder über 600 Objekte pro Woche. Jene Gegenstände, die ihren Weg nicht zurückfinden, werden wie gesetzlich vorgeschrieben, an die öffentlichen Stellen übergeben. Die Fundbüros der Kommunen sind dann dafür zuständig.

Neben weiteren Klassikern unter den Fundgegenständen wie Bekleidung (3.900 Stück), Ausweise und Dokumente (2.300 Stück) oder Schlüssel (1.800 Stück), findet sich auch immer wieder allerhand Kurioses an den Lost & Found-Standorten ein. In Summe wurden 2019 auch 104 Musikinstrumente gefunden. Darunter waren 23 Blasinstrumente.

Neben Trompeten, Klarinetten und Querflöten war erstmals auch ein Didgeridoo dabei. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles Blasinstrument, das ursrünglich auf die Musikkultur der australischen Ureinwohner, der Aboriginees zurückgeht. 17 dieser Instrumente wurden wieder abgeholt, die restlichen wurden dem Fundamt übergeben. Von den 15 abgegebenen Geigen und Violinen, konnten immerhin 13 Stück ihren Besitzern retourniert werden.

Die in Linz gefundene Espresso-Maschine wurde hingegen nicht mehr abgeholt. Täglich sind über 20 Mitarbeiter in Österreich für Lost & Found im Einsatz. Sie sind für die Kunden während der Öffnungszeiten über eine Telefonhotline erreichbar und unterstützen die Suche. Zusätzlich gibt es mit dem Online-Formular 24 Stunden lang die Möglichkeit, Lost & Found über den Verlust zu informieren – in der Hoffnung, dass möglichst viele verlorene Sachwerte zum Besitzer zurückkehren.

Kommentare sind geschlossen.