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Üstra legt Investitionsplan vor

19.12.19 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der Zustimmung zum Wirtschaftsplan der Üstra hat der Aufsichtsrat des Unternehmens auf seiner letzten Sitzung grünes Licht für ein gewaltiges Investitionsprogramm gegeben, mit dem der Nahverkehr in der Region Hannover ausgebaut werden soll. In den nächsten fünf Jahren (2020 bis 2024) plant das hannoversche Verkehrsunternehmen erhebliche Investitionen, darunter 246 Millionen Euro in neue Fahrzeuge, 63 Millionen in seine Betriebshöfe und Leitstelle, 26 Millionen in die Ausrüstung der Strecken und 12 Millionen in Fahrgastserviceeinrichtungen.

Insgesamt werden sich die Investitionen bis 2024 auf 396 Millionen Euro belaufen. Hinzu kommen hohe Millionenbeträge für den Bau von Hochbahnsteigen und neuen Stadtbahnstrecken, die von der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover als Eigentümerin des Stadtbahnnetzes investiert werden.

„Mit diesem enormen Investitionsprogramm stellen wir die Weichen für einen weiteren intensiven Ausbau des Nahverkehrs in der Region Hannover“, erklärte dazu der Aufsichtsratsvorsitzende Ulf-Birger Franz. „Die Verkehrswende kann gelingen, wenn wir mutig sind und die vorhandenen Kapazitäten im Nahverkehr deutlich erweitern.“

Damit sei die Üstra gerüstet für die Herausforderungen der nächsten Jahre, meinte der Vorstandsvorsitzende der Üstra Volkhardt Klöppner: „Wir haben uns für die kommenden Jahre viel vorgenommen, aber das ganze Team der Üstra ist hoch motiviert, seinen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten, weil es mit der Region Hannover einen starken Partner an seiner Seite weiß.“

Mit dem Jahr 2022 soll die Beschaffung der ersten 75 neuen Stadtbahnfahrzeugen des Typs TW 4000 starten. Hierfür sind für die Jahre 2022 und 2023 Teilzahlungen in Höhe von jeweils 82,5 Millionen Euro an den Zulieferer eingeplant. Mit der Entwicklung eines Designkonzeptes für die neue Stadtbahngeneration TW 4000 wurde bereits in diesem Jahr begonnen, dies soll in 2020 fortgeführt und finalisiert werden.

Das Designziel ist ein modernes Äußeres und Inneres der Stadtbahnwagen, welches ein Optimum an Kapazität, Komfort und Service für Fahrgäste bietet. In den Jahren 2025 bis 2035 ist die Inbetriebnahme von insgesamt 275 neuen Stadtbahnfahrzeugen des Typs TW 4000 vorgesehen. Damit wird die Üstra ihre Stadtbahnflotte um ein Drittel oder rund 100 Wagen vergrößern. Vor diesem Hintergrund prüft der Vorstand der Üstra auch die Notwendigkeit eines weiteren neuen Betriebshofs.

Ziel ist es nicht nur, mit den zusätzlichen Stadtbahnen die ab Mitte des nächsten Jahrzehnts von der Infrastrukturgesellschaft fertiggestellten neuen Stadtbahnstrecken – etwa nach Hemmingen oder zur MHH – zu bedienen, sondern auch auf den bestehenden Linien längere Stadtbahnzüge und engere Takte zu ermöglichen. Bis Ende 2023 will die Üstra die gesamte Umweltzone in Hannover ausschließlich mit Elektrobussen befahren und die Ladeinfrastruktur aufbauen. Alle Investitionsvorhaben stehen unter dem Vorbehalt der Bewilligung Fördermittel.

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