Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Der Medibus geht in die nächste Runde

25.11.19 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

DB Regio und die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) fahren mit dem DB Medibus weiter voran. Der seit 2018 bestehende Vertrag über den Einsatz als rollende Arztpraxis in der Region Osthessen um Bad Hersfeld wird um mindestens sechs Monate bis Ende 2020 verlängert. „Durch den DB Medibus haben wir in den vergangenen knapp anderthalb Jahren den Zugang zu ambulanter medizinischer Versorgung in der Region erheblich verbessern können.

Bereits über 3.500 Patienten konnte mit diesem innovativen Konzept der Hausarztversorgung geholfen werden. Diese Erfolgsgeschichte möchten wir gemeinsam mit DB Regio fortschreiben, sehen bei der Finanzierung nun aber vor allem das Land und die Kommunen, die sich einstimmig für die Weiterführung ausgesprochen haben, in der Pflicht,“ sagt Eckhard Starke, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVH. „Nicht zuletzt von deren Engagement wird abhängen, was nach 2020 mit dem Medibus passiert.“

Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG, sagt: „DB Regio Bus kombiniert mit dem DB Medibus zwei Dinge zu einem neuen überzeugenden Angebot: die Präsenz in der Fläche und die technologische Innovationskraft für ein High-Tech-Konzept wie die mobile Arztpraxis. Die Vertragsverlängerung macht uns stolz und zeigt, dass wir die Wünsche der Menschen, der Kassenärztlichen Vereinigung und des Marktes richtig erkannt haben.“

Mit dem DB Medibus bietet DB Regio Bus eine innovative Möglichkeit, den Zugang zu medizinischer Infrastruktur zu verbessern. Insbesondere älteren Menschen fällt in ländlichen Gebieten der immer länger werdende Weg zum nächsten Arzt schwer. Aber auch bei der medizinischen Versorgung in Großstädten kann die mobile Arztpraxis eine sinnvolle Ergänzung sein. DB Regio reagiert damit auf die Herausforderungen, die eine alternde Gesellschaft und fehlender ärztlicher Nachwuchs mit sich bringen.

Der 12,7-Meter-Linienbus von VDL wurde zu einer mobilen Praxis für Allgemeinmedizin umgebaut und ist ausgestattet mit Sprechzimmer, Behandlungsraum, Wartebereich und Labor. Durch den Einbau modernster Technologien kann bei der Behandlung auch Telemedizin eingesetzt werden. So kann der behandelnde Arzt bei Bedarf einen Facharzt per Videokonferenz hinzuziehen.

Durch einen eingebauten Dual-SIM Router ist auch in ländlichen Gebieten ein stabiler Internetzugang durch die Bündelung der Signale verschiedener Provider gewährleistet. Die gesamte IT-Infrastruktur stellt das Technologieunternehmen Cisco. Der DB Medibus ist ein Angebot an die Gesundheitsbranche von Politik und Verwaltung über Krankenkassen bis zu den Ärzten.

Auch der Gesetzgeber hat die gesellschaftliche Relevanz dieser Innovation erkannt und in das 2019 verabschiedete Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) einfließen lassen. Darin ist verankert, dass Kassenärztliche Vereinigungen verpflichtet sind, in unterversorgten Gebieten eigene Praxen oder mobile und Versorgungs-Alternativen anzubieten.

Kommentare sind geschlossen.