BEG schreibt Donar-Isar-Netz aus
27.11.19 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, hat das Wettbewerbsverfahren für den elektrischen Regionalzugverkehr auf den Strecken von München Hbf bzw. München Flughafen über Landshut nach Passau beziehungsweise Regensburg eröffnet.
Das künftige Netz Donau-Isar integriert den heutigen Flughafenexpress (ÜFEX), den Donau-Isar-Express und die Regionalbahn von Freising nach Landshut. Es umfasst zwei Betriebsstufen. Die BEG bestellt rund 5,3 Millionen Zugkilometer pro Jahr (Betriebsstufe 1). Ab Betriebsstufe 2, die mit Inbetriebnahme der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München beginnt, sind es 5,0 Millionen Zugkilometer pro Jahr.
Das Bestellvolumen reduziert sich, da die Regionalbahn Freising – Landshut zu diesem Zeitpunkt in einer neuen Regional-S-Bahn aufgeht und dann in einem anderen Vertrag kontrahiert wird. Der Zuschlag soll voraussichtlich Mitte 2020 erteilt werden. Die Betriebsaufnahme ist für Dezember 2024 vorgesehen. Der Vertrag ist als Bruttovertrag angelegt. Er endet voraussichtlich im Dezember 2036 nach einer Laufzeit von zwölf Jahren.
Zum Wettbewerbsprojekt Donau-Isar gehören folgende Strecken, die stündlich bedient werden: In der Betriebsstufe 1 geht es von München nach Landshut, in einer zweiten Betriebsstufe weiter nach Regensburg. In beiden Betriebsstufen gibt es zudem Verbindungen von München nach Passau und vom Münchener Flughafen nach Regensburg. Vielfältige Angebotsverbesserungen werden schon teilweise vor Vertragsbeginn auf den Weg gebracht.
So werden unter anderem Taktlücken früh morgens und spät abends geschlossen: beim Flughafenexpress bereits zum Fahrplanwechsel 2019/20, beim Donau-Isar-Express zum Fahrplanwechsel 2021/22. Ab Dezember 2024 wird mit Inbetriebnahme des Netzes Donau-Isar der Takt der Regionalbahn von Freising nach Landshut auf ein stündliches Angebot verdichtet. Mit Eröffnung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke, voraussichtlich 2028, werden auch die Regionalexpress-Züge auf den Strecken zwischen München und Landshut/Plattling/Regensburg in den Hauptverkehrszeiten öfter fahren.
Für das Netz Donau-Isar fordert die BEG barrierefreie und klimatisierte Neufahrzeuge mit elektrischem Antrieb und hoher Kapazität. Die Züge, die zum Flughafen verkehren, müssen den Flughafentunnelbahnhof befahren dürfen. In variabel ausgestatteten Mehrzweckbereichen an mindestens jedem zweiten Einstiegsbereich müssen Fahrräder, Kinderwagen, Sperrgut oder Reisegepäck problemlos transportiert werden können.
Die BEG stellt detaillierte Anforderungen in Sachen Qualität. So müssen beispielsweise monatliche und jährliche Vorgaben für die Pünktlichkeit sowie konkrete Vorgaben zur Anschlusssicherung beachtet werden. Zudem macht die BEG für alle Züge Mindestvorgaben zur Sitzplatzanzahl unter besonderer Berücksichtigung stark frequentierter Züge.