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Pro Bahn kritisiert DB-Preispolitik

29.10.19 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit einigen Tagen sind die Fahrten mit der Bahn ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 online und buchbar. Dabei hat der Fahrgastverband Pro Bahn festgestellt, dass entgegen den allgemeinen Bemühungen des Klimapaketes Bahnfahren preiswerter zu machen, die Spanne des differenzierten Flexpreises, also des Normalfahrpreises still und leise auf bis zu 33 Prozent erhöht worden ist.

Damit setzt die Deutsche Bahn noch schnell auf eine marktorientierte Abschöpfungsstrategie um dann mit der Umsatzsteuersenkung wieder Pluspunkte sammeln zu können. Die Deutsche Bahn variiert seit drei Jahren ihren sogenannten differenzierten Flexpreis an verschiedenen Wochentagen. Das ist der Preis der ohne Vorausbuchung und Festlegung auf einen bestimmten Zug gezahlt werden muss.

Umweltfreundliche Stammkunden halbieren ihn mit einer BahnCard50. Eben dieser Normalpreis zum Beispiel einer Bahnfahrt zwischen Augsburg und Hamburg mit dem ICE variiert im Dezember zwischen 130,50 Euro und 173,50 Euro. Das ist eine Differenz von 43 Euro oder 33 Prozent. Aktiver Umweltschutz ist auch das Vermeiden und Verringern von unnötigen Fahrten.

Jörg Bruchertseifer, stellvertretender Bundesvorsitzender, sieht das die „Strategie den Feiertagsverkehr deutlich zu verteuern dazu führt, dass diese Fahrten dann mit dem Auto stattfinden werden. Damit wird weder die Umwelt entlastet, noch ist es eine Einladung die Eisenbahn zu nutzen.“

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Verbandes ergänzt: „Wenn die Deutsche Bahn schon den Flexpreis variabel gestaltet, dann muss es für die Fahrgäste schon vor dem eigentlichen Buchungsvorgang erkennbar sein. Andere Verkehrsunternehmen zeigen wie es geht. Beim Katamaran der FRS Helgoline kann der Kunde auf der Homepage vor Beginn der Buchung in einem übersichtlichen Kalender bereits sehen, an welchem Tag die teure Preiskategorie C und wann die preiswerte Preiskategorie A gilt.“

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