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MVV steht vor der Tarifreform

30.10.19 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit der MVV-Tarifreform werden Mitte Dezember 2019 in der Wachstumsregion München die Weichen für die Mobilität von morgen gestellt. Schon heute können sich Fahrgäste auf unterschiedlichen Kanälen über die Effekte der Tarifreform informieren. Die wichtigsten Punkte im Überblick. Eine einfachere und klarere Tarifstruktur, günstigere Preise für die Mehrheit der Haushalte und ein größerer Geltungsbereich bei vielen Tickets sorgen dafür, dass Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln für die Fahrgäste deutlich attraktiver werden – und das eigene Auto getrost öfter zu Hause bleiben darf.

MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch: „Die anstehende Tarifreform ist die umfassendste Neuerung des MVV-Tarifs seit Verbundgründung. Für das gemeinsame Ziel, die Verkehrswende im Großraum München zu schaffen, ist die Tarifreform als ein zentraler Baustein von großer Bedeutung – sie vereinfacht den Ticketkauf und verringert so die Einstiegshürden zu Bus und Bahn.“

Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU): „Nur mit einem attraktiven Angebot können wir die Bürgerinnen und Bürger zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen. Und genau das wird die Reform künftig bewirken: Mehr Mobilität für gleich viel oder sogar weniger Geld. Die neue Tarifstruktur ist deutlich einfacher und sorgt dafür, dass nahezu alle Fahrgäste, sowohl der Landeshauptstadt als auch der Verbundlandkreise, von der Neuerung des MVV-Tarifs profitieren.“

Das Verbundgebiet wird mit der MVV-Tarifreform für alle Fahrkartenangebote in sieben Tarifzonen (Zone M und Zonen 1 bis 6) eingeteilt. Die bisherige Unterscheidung von Ringen, Zonen und Räumen für unterschiedliche Ticketarten entfällt. Die neue Zone M beinhaltet künftig das komplette Gebiet der Landeshauptstadt München sowie einige umliegende Gemeinden. Die MVV-Verbundlandkreise liegen in den Zonen 1 bis 6. Der Flughafen München liegt ab 15. Dezember in der Zone 5 – für eine Fahrt aus der Münchner Innenstadt zum Flughafen ist dann eine Fahrkarte für die Zonen M–5 nötig.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD): „Ich freue mich sehr, dass mit der neuen Tarifreform die komplizierte Aufteilung des Innenraums in vier Ringe entfällt und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs deutlich einfacher und auch günstiger wird. Ich begrüße vor allem, dass zum ersten Mal nun auch der Freistaat bereit war, den Ticketpreis mit zu subventionieren. Mit der jetzt geltenden Tarifreform entlasten wir auch Schülerinnen, Schüler und Azubis deutlich – sie zahlen für den gesamten Innenbereich, jetzt Zone M genannt, nur das, was sie vorher für einen Ring bezahlen mussten.“

Reiter: „Das ist eine spürbare finanzielle Entlastung und soll gerade junge Menschen für den umweltfreundlichen öffentlichen Personennahverkehr begeistern. Beim Seniorenticket entfällt die viel kritisierte 9 Uhr-Grenze. Seniorinnen und Senioren können mit diesem Ticket nun jederzeit den MVV nutzen. Insgesamt setzen wir mit der Tarifreform ein starkes Signal für einen zukunftsgerichteten öffentlichen Nahverkehr.“

Bei Einzelfahrkarten-, Streifen- und Tageskarten gilt: Es ist mindestens die Zone M bzw. es sind mindestens zwei Zonen zu erwerben. Im Verlauf einer Fahrt mehrfach durchfahrene Zonen müssen künftig nur einmal bezahlt werden. Bei Zeitkarten kann auch eine einzelne Tarifzone gekauft werden. Mit Einführung der Tarifreform ändern sich die Preise zahlreicher Tickets. Mit dem MVV-TarifCheck unter tarifcheck.mvv-muenchen.de lassen sich die aktuell noch gültigen Preise ganz einfach mit den ab 15. Dezember gültigen Preisen vergleichen.

Außerdem liegen mit der Einführung der MVV-Tarifreform zahlreiche Haltestellen in zwei Zonen (etwa „Allach M/1“ sowohl in Zone M als auch in Zone 1). Dies kann im neuen Netzplan mit Tarifzonen abgelesen oder mit nur wenigen Klicks online im Tool „Ihre Haltestelle und die neue Zone“ unter www.mvv-muenchen.de/tarifreform geprüft werden. Entsprechend der gewünschten Fahrtrichtung kann die richtige Zone ausgewählt und damit der günstigere Preis bezahlt werden.

Für die Fahrt von Allach zum Hauptbahnhof wird beispielsweise nur die Zone M bezahlt, von Allach nach Altomünster sind die Zonen 1 bis 4 zu bezahlen. Robert Niedergesäß (CSU), Landrat im Landkreis Ebersberg und Sprecher der Verbundlandkreise: „Dass Menschen mit sehr kleinem Geldbeutel das Angebot des MVV nun bezahlbarer nutzen können, war mir ein sehr großes Anliegen, das wir in der Reform durchgesetzt haben. Die Reform ist insgesamt sehr gelungen.“

Siehe auch: Ein gutes Zeichen

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