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Elektrifizierung der Hochrheinstrecke

09.10.19 (Baden-Württemberg, Fernverkehr, Güterverkehr, Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche vereinbarten das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Kanton Basel-Stadt, die beiden Landkreise Waldshut und Lörrach sowie die Deutsche Bahn weitere Modernisierungsmaßnahmen im Rahmen des Ausbaus und der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Basel und Erzingen. Mit der offiziellen Vertragsunterzeichnung im Schlössle Laufenburg wurden die DB-Unternehmen beauftragt, die weiteren Planungsleistungen des Streckenausbaus in Angriff zu nehmen.

Im Vorfeld hatte die Planung der DB Netz AG gezeigt, dass die Elektrifizierung alleine nicht ausreicht, um einen stabilen und reibungslosen Bahnbetrieb am Hochrhein sicherzustellen. So muss der eingleisige Abschnitt zwischen Waldshut und Erzingen ausgebaut werden, um in Lauchringen und Tiengen Zugkreuzungen zu ermöglichen. Die Strecke muss in Teilbereichen optimiert und Weichen müssen verlegt werden, damit die erforderlichen Fahrzeiten realisiert werden können.

Daneben gilt es weitere verkehrliche Verbesserungen umzusetzen: In den Städten Rheinfelden (Baden), Bad Säckingen und Waldshut-Tiengen sind zusätzliche Haltepunkte geplant. Auch im Bahnhof Waldshut als zukünftigem Anschlussknoten erfolgt ein Umbau, damit der Zugverkehr gut abgewickelt und Zugverbindungen ohne Umstiege möglich werden, beispielsweise nach Koblenz (Kanton Aargau).

Durchgehende Gleise und ein zusätzlicher Bahnsteig auf der Nordseite des Bahnhofs Waldshut sollen dies ermöglichen. Um die erwartete Zunahme an Fahrgästen durch die Elektrifizierung bewältigen zu können, sollen auf der Hochrheinstrecke auch längere Züge eingesetzt werden. Hierzu müssen zahlreiche Bahnsteige verlängert und alle Bahnsteige auf 55 Zentimeter erhöht werden, um einen barrierefreien Einstieg in die Züge sicherzustellen.

Vorausgegangen war der Vertragsunterzeichnung bereits Anfang des Jahres eine gemeinsame Klausurtagung der Landkreise Waldshut und Lörrach zusammen mit Vertretern des Landes Baden-Württemberg, des Kantons Basel-Stadt sowie der Deutschen Bahn, in der die Maßnahmen und Mehrkosten der Streckenmodernisierung erörtert wurden.

Ministerialdirektor Professor Uwe Lahl, Amtschef im Ministerium: „Beim Projekt Hochrheinbahn sind nun die Weichen gestellt, die Bahnstrecke mit Ausbau und Elektrifizierung auf einen modernen, zukunftsfähigen Stand zu bringen. Mein Lob geht an die Projektpartner, die gemeinsam viel Geld in die Hand nehmen, um einen besseren grenzüberschreitenden Schienenverkehr am Hochrhein zu verwirklichen. Wir sollten nun gemeinsam versuchen, alle Möglichkeiten der Beschleunigung zu nutzen.“

Dem schließt sich auch DB Netze-Vorstand Jens Bergmann an: „Das Hochrheinprojekt gehört zu den zukunftsweisenden Bahnprojekten im Südwesten und ist ohne Zweifel ein Plus für die Region. Ergänzend zur Elektrifizierung der Strecke werden nun auch die Verkehrsstationen und Teile der Gleisinfrastruktur ertüchtigt und ergänzt.“

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