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BaWü: Landesweiter Schulbus-Check

07.10.19 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Anlässlich des diesjährigen Schulstartes hat der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) gemeinsam mit dem TÜV Süd und Dekra den neuen Schulbustest durchgeführt. Etwa zweihundert Busse aus ganz Baden-Württemberg haben die Fachleute von Juni bis September beim „Schulbus-Check 2019“ genau inspiziert. Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) machte sich auf dem Betriebshof der Firma Omnibus Müller in Bad Waldsee selbst ein Bild von der landesweiten Aktion.

Neben Prüfkriterien wie Haltegriffen und Spiegel wurden in der bis zu 45-minütigen Inspektion Bremsen, Reifen, Reversiereinrichtung (Einklemmsicherung) der Türen und Lichtanlagen untersucht. Darüber hinaus haben die Fachleute Motorraum, Unterboden der Fahrzeuge sowie Achsen und Lenkung gecheckt. Prüfingenieure von TÜV Süd und DEKRA demonstrierten an einem im Schülerverkehr eingesetzten Bus und einem im so genannten freigestellten Schülerverkehr eingesetzten Kleinbus die Prüfinhalte des Checks.

Überaus zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich die DEKRA: „Die Busse, die wir im Rahmen der Aktion überprüft haben, waren auf einem sehr guten Sicherheitsniveau und ohne Mängel. Für Busse im Schülerverkehr sind Themen wie Haltegriffe für die Kinder auf Stehplätzen sowie die Sichtverhältnisse für den Fahrer von besonderer Bedeutung. Auch hier beweisen die Omnibusunternehmen, dass sie das Thema Sicherheit sehr wichtig nehmen. Wir von DEKRA stehen den Unternehmen dazu gerne beratend zur Seite“, erklärt Thomas Acker, Leiter der DEKRA Niederlassung Ravensburg.

Keine Beanstandungen hat auch der TÜV Süd. „Sämtliche von uns geprüften Fahrzeuge sind in einem einwandfreien technischen Zustand“, so Marcus Zipperle. Keine Überraschung für den TÜV Süd: Die baden-württembergische Busflotte ist mit 7,2 Jahren im Vergleich zu 8,6 Jahren im Bundesdurchschnitt sehr jung.

„Zudem lassen die baden-württembergischen Omnibusunternehmen ihre Fahrzeuge augenscheinlich regelmäßig warten: Die typischen Mängel wie Verschleißteile, Ölverlust oder Rost an tragenden Teilen kamen praktisch nicht vor“, so Zipperle. Lucha: „Die Aktion ist eine tolle Sache. Schließlich vertrauen Eltern darauf, dass ihre Kinder sicher mit dem Bus zur Schule kommen.“ Das gelte für alle im Schülerverkehr eingesetzten Fahrzeuge.

Wert legt die Firma Omnibus Müller in Bad Waldsee nicht nur auf den einwandfreien technischen Zustand ihrer Fahrzeuge. Das Unternehmen nimmt auch seine soziale Verantwortung sehr ernst und ist unter anderem Kooperationspartner der Gemeinschaftsschule Bergatreute, mit dem Ziel, beim Einstieg in die Berufsausbildung zu unterstützen und oftmals auch unterjährig dabei zu helfen, Jugendlichen in schwierigen Phasen eine Perspektive zu geben.

„Seit rund sechs Jahren bilden wir Berufskraftfahrer aus“, erklärt Firmenchefin Elke Müller, „im Augenblick habe ich Lehrlinge im zweiten und dritten Lehrjahr und seit diesem Monat eine Einstiegsqualifizierung für einen Schulabbrecher.“ Ein Aspekt, von dem Minister Lucha besonders angetan war. „Es ist vorbildlich und bemerkenswert, dass sich ein mittelständisches Unternehmen auch für junge Menschen einsetzt, die im Leben nicht immer den direkten Weg einschlagen.“

Die Sicherheit der Omnibusse hat für Bernd Grabherr, Vorstandsmitglied des WBO, Priorität: „Die große Mehrheit der 1,1 Millionen Schüler in Baden-Württemberg nutzt den Bus als Verkehrsmittel ‚Nummer 1‘. Und: Der Bus ist das mit Abstand sicherste Straßenverkehrsmittel auf dem Weg zu Schule. Unsere Omnibusunternehmer sorgen dafür – das hat der heutige Schulbus-Check gezeigt – dass das so bleibt.“

Zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Hauptuntersuchungen (HU) und den vierteljährlichen Sicherheitsprüfungen (SP) wurden die Fahrzeuge daraufhin untersucht, ob sie für die speziellen Anforderungen des Schülerverkehrs geeignet sind. Hierzu gehören etwa Haltegriffe und Haltewunschtasten in entsprechender Höhe, Rundumsicht des Fahrers durch entsprechende Spiegel, die Schulbusschilder oder auch zusätzliche Blinkleuchten hinten.

Die gute Nachricht: Alle überprüften Busse haben den Check bestanden. Der angebrachte Aufkleber „Schulbus-Check 2019“ dokumentiert das. Es ist das neunte mal, dass die Mitgliedsunternehmen im WBO gemeinsam mit TÜV Süd und DEKRA diesen freiwilligen Test machen. Er soll Eltern und Kindern ein Gefühl der Sicherheit geben. Er dient auch als Argumentationshilfe, um von Elterntaxen vor den Schulen abzusehen.

Siehe auch: Die Voraussetzung zum Umstieg

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