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Neues Hallendach in Dresden

13.08.19 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

In Auswertung der Ergebnisse gründlicher Untersuchungen wurde die Entscheidung getroffen, die textile Bespannung des Dachs über den Bahnsteigen des Dresdner Hauptbahnhofs komplett auszutauschen. „Mit einer Erneuerung der Dachhaut werden wir die Funktionalität der Hallendachkonstruktion wieder herstellen und dauerhaft sichern. Außerdem bleibt die gelungene Verbindung zwischen der historischen Stahlkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert und der Zeltdachmembran des 21. Jahrhunderts erhalten“, erläutert Heiko Klaffenbach, Leiter des Bahnhofsmanagements Dresden.

Nach derzeitigem Planungsstand ist ein Baubeginn im Jahr 2023 denkbar. Es wird mit einer Bauzeit von drei Jahren gerechnet, sodass die Fertigstellung für 2025 avisiert ist. Eine konkrete Investitionssumme ist erst im weiteren Planungsverlauf zu ermitteln. Während der Hauptbauarbeiten wird das Hallenschiff in drei Abschnitte eingeteilt, sodass jährlich abschnittsweise über die gesamte Länge der Bahnhofshalle die alte Dachhaut entfernt und die neue Membran am Tragwerk montiert wird.

Eine sorgsame Verarbeitung des textilen Gewebes ist nur unter bestimmten Temperaturbedingungen möglich, sodass sich die Arbeiten auf die warme Jahreszeit beschränken. Technologisch und konstruktiv wird umfassende Vorsorge getroffen, dass die montierte Membran den Temperaturschwankungen und Witterungseinflüssen standhält. Genauso präzise muss die Baustellenplanung und -logistik innerhalb und außerhalb des Bahnhofs erfolgen.

Einerseits sollen die Einschränkungen für die Reisenden und Bahnhofsbesucher auf das unbedingt notwendige Maß reduziert werden, andererseits müssen Baumaßnahmen im Umfeld des Bahnhofs mit der Landeshauptstadt Dresden abgestimmt werden. Hierzu wurden bereits koordinierende fachspezifische Arbeitsgruppen gebildet. Auch der damalige Entwurfsarchitekt Foster und Partner ist in die laufenden Planungsprozesse für die Erneuerung des Hallendachs eingebunden.

Das nach Entwürfen des Architekturbüros Foster + Partners gestaltete Hallendach des Dresdner Hauptbahnhofs konnte 2006 fertiggestellt werden. Im Verlauf der Bauarbeiten wurde das Tragwerk des Hallendachs saniert und auf den Stahlträgern als herausragendes architektonisches Merkmal eine lichtdurchlässige Glasfasermembran montiert.

Im Winter 2010/11 trug das Membrandach starke Schäden davon. Seitdem gibt es jährlich weitere Schadstellen, welche kontinuierlich ausgebessert oder gesichert werden. Ab 19. August bis Ende Oktober werden unter den beschädigten Feldern der Membran zusätzlich Sicherungsnetze eingezogen, damit Schnee und Eis nicht auf die Bahnsteige und Gleise fallen können.

Diese Arbeiten werden nachts ausgeführt, um den Zug- und Geschäftsverkehr nur wenig zu beeinträchtigen. Fangnetze dieser Art wurden in den Bahnhofshallen der DB AG in den vergangenen Jahren immer mal wieder eingesetzt, wenn die Dachkonstruktionen nicht in Ordnung waren.

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