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Luzern: Vier neue Durchmesserlinien

01.08.19 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit AggloMobil 4 hat der Verkehrsverbund Luzern (VVL) ein Konzept zur Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs in der Stadt und der Agglomeration Luzern erarbeitet. Bis 2027 sollen in Luzern weitere Durchmesserlinien realisiert werden. ÖV‐Anpassungen plant der VVL in Luzern Süd und reagiert damit auf die Siedlungsentwicklung.

AggloMobil 4 ist die weiterführende Planung von AggloMobil 1 bis 3, welche auf den städtischen ÖV-Bericht, den kantonalen Richtplan und das Agglomerationsprogramm Luzern abgestimmt sind. Heute wendet ein Großteil der Buslinien am Bahnhofplatz Luzern. In AggloMobil 4 wurden neue Durchmesserlinien geprüft, welche auf den Vorschlägen aus AggloMobil 3 aufbauen.

„Mit der Verknüpfung von weiteren Buslinien am Bahnhof Luzern profitieren die Fahrgäste von einer umsteigefreien Fahrt im dichten Siedlungsgebiet in Stadt und Agglomeration Luzern“, sagt VVL‐Mediensprecher Romeo Degiacomi. Neben einem höheren Komfort für Kunden werden auch betriebliche Abläufe verbessert. Voraussetzung für diese Verknüpfungen sind zwei zusätzliche Bahnsteige am Bahnhof Luzern, welche im kantonalen Straßenbauprogramm verankert sind.

Geplant sind zwei neue Durchmesserlinien: Linie 3: Littau–Bahnhof Luzern–Würzenbach direkt mit Batterietrolleybus. Mit der neuen Linie 3 (Littau–Luzern Bahnhof–Würzenbach) entsteht ab 2024 eine neue Direktverbindung. Dabei werden die heutige Linie 12 und ein Teil der Linie 8 miteinander verbunden. Dank dem Einsatz von Doppelgelenktrolleybussen erhöht sich die Kapazität insbesondere zwischen Bahnhof Luzern und Littau.

Mit der technologischen Entwicklung sind künftige Trolleybusse in der Lage, kurze Linienabschnitte mittels Batterie zu fahren. Richtung Littau kann dadurch auf einen Teil der Fahrleitungen verzichtet werden. Das Kantonsspital Luzern soll aus Norden und Süden ohne Umsteigen mit dem öV erreichbar sein. Geplant ist ab 2024 eine neue Durchmesserlinie, indem der südliche Linienast der Linie 8 von Hirtenhof mit der Linie 19 verbunden wird.

Während den Hauptverkehrszeiten erfolgt eine Verlängerung in Richtung Emmen-brücke, womit die Anbindung des Kantonsspitals Richtung Norden gestärkt wird. Dies ergänzt die neue Linie 30, welche ab Dezember 2019 Littau und Ebikon direkt mit dem Kantonsspital verbinden wird. Für die ab 2022 vorgesehene Verlängerung der Linie 4, von der heutigen Endhaltestelle Hubelmatt bis zum Zihlmattweg/Allmend, kann durch den Einsatz von Batterietrolleybussen auf neue Fahrleitungen verzichtet werden.

Langfristig strebt der VVL die Verlängerung der Linie 4 bis an den Bahnhof Kriens‐Mattenhof an. Damit entstehen neue Reisemöglichkeiten zu Arbeitsplätzen, Freizeitangeboten und der Bahn. Im Hinblick auf die starke Siedlungsentwicklung in Luzern Süd hat der VVL das Angebot überprüft und optimiert. Mit den Bushubs Mattenhof und Horw wird das Busangebot auf die S‐Bahn abgestimmt und Umsteigemöglichkeiten erleichtert.

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