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ÖBB: Investitionen in Oberösterreich

11.07.19 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Die ÖBB und das Land Oberösterreich haben sich auf ein Investitionspaket von 725 Millionen Euro bis zum Bauende 2030 geeinigt, das entspricht den 600 Millionen Euro gemäß Vereinbarung auf Preisbasis 2018. Der Erhalt und die Attraktivierung aller Nebenbahnstrecken, moderne 86 Bahnhöfe und Haltestellen in Oberösterreich, die Sicherheit bei 356 Eisenbahnkreuzungen sowie umfangreiche Investitionen in die Umwelt wie den Ausstieg aus dem Diesel auf vier Regionalbahnstrecken in Oberösterreich: Das sind die Kernpunkte des neuen Investitionspakets.

Österreich hat überdurchschnittlich viele Eisenbahnkreuzungen, im Schnitt fast ein Drittel mehr als in Europa. Auf Oberösterreich entfallen 761 Eisenbahnkreuzungen, 286 davon technisch gesichert. ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Dieses Infrastrukturpaket wird noch mehr Menschen von der Bahn überzeugen. Denn damit schaffen wir die Basis für ein attraktives Verkehrsangebot auf den Regionalstrecken für Pendler und als Zubringer zum Fernverkehr. Wir investieren 725 Millionen Euro in mehr Verkehrssicherheit und in den Klimaschutz in Oberösterreich. Die aktuelle Hitzewelle zeigt ja, dass jeder Beitrag zum Klimaschutz dringend notwendig ist. Und Bahnfahren heißt CO2 sparen! Denn jede Bahnfahrt ist 15-mal umweltfreundlicher eine Autofahrt.“

Wesentlicher Bestandteil des Investitionspaketes ist ein Ausbau der bereits vorhandenen Regionalstrecken. Im Detail ist vorgesehen, dass massiv in sieben Strecken investiert wird. Keine Strecke in Oberösterreich wird eingestellt, alle Strecken bis auf eine verbleiben bei den ÖBB. Die Aschacherbahn (Haiding – Aschach) wird mit 1. Januar 2021 an das Land Oberösterreich übergeben. In weitere Strecken außerhalb des Paketes wird ebenfalls investiert: z.B. in die viergleisige Weststrecke Linz-Wels. Des Weiteren werden vier Strecken elektrifiziert und weitere 58 Bahnhöfe um- beziehungsweise ausgebaut.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) betont: „Investitionen in den Öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Zukunftsinvestitionen und leisten einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz. Daher begrüße ich die Investitionen der ÖBB in unserem Bundesland. Oberösterreich braucht als wirtschaftlich starkes Bundesland auch ein starkes Infrastrukturnetzwerk, das den steigenden Anforderungen aus dem Güter- und Personenverkehr entspricht. Und zwar nicht nur im Zentralraum, sondern auch in den Regionen unseres Bundeslandes.“

„Bis vor nicht allzu langer Zeit waren zahlreiche Regionalbahnen in Oberösterreich von deren Schließung bedroht. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern rettet Oberösterreich seine Bahnverbindungen. Damit bleiben wichtige Lebensadern im regionalen Raum erhalten. Gerade in Zeiten eines demographischen Wandels und eines bewussteren Mobilitätsdenkens wird die Bedeutung des Öffentlichen Schienenverkehrs einen besonderen Stellenwert einnehmen“, so der oberösterreichische Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ).

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