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Ein Jahr ioki in Hamburg

24.07.19 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach einem Jahr ziehen die Projektpartner von ioki Hamburg, die DB-Tochter ioki und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH), eine positive Bilanz: Der individuelle Shuttle-Service in den Stadtteilen Lurup und Osdorf kommt gut an. Mit 20 Elektrofahrzeugen bringt ioki Hamburg Fahrgäste täglich rund um die Uhr auf flexiblen Routen ans Ziel. Mittlerweile haben mehr als 215.000 Fahrgäste das Angebot genutzt, über 160.000 Fahrten wurden erfolgreich abgeschlossen.

„Ioki Hamburg hat unsere Erwartungen übertroffen. Was uns besonders freut: Unser Plan, den Nahverkehr zu stärken, geht auf. Etwa die Hälfte der Fahrgäste lässt sich mit ioki Hamburg zu größeren ÖPNV-Haltestellen bringen. Wir ermöglichen den Menschen vor Ort mehr Mobilität bei weniger Verkehr und haben somit eine echte Chance, die Mobilitätsgewohnheiten in Zukunft zu verändern“, sagt Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer von ioki

„Mit den zwanzig eingesetzten Elektrofahrzeugen wurden in einem Jahr 900.000 Kilometer emissionsfrei gefahren und somit 170 Tonnen CO2 eingespart“, ergänzt VHH-Geschäftsführer Toralf Müller. Seit der Einführung des Aufpreises von einem Euro pro Person und Fahrt im April 2019 konnte zudem die Verfügbarkeit der Fahrzeuge deutlich gesteigert werden. 93 Prozent aller Fahrtanfragen können mittlerweile bereits mit einem passenden Angebot bedient werden.

Gleichzeitig ist die durchschnittliche Wartezeit deutlich gesunken und liegt konstant unter fünf Minuten, was schon jetzt dem sogenannten „Hamburg-Takt“ entspricht. Dieser soll es in Zukunft allen Hamburgerinnen und Hamburgern ermöglichen, ihr Ziel schnell und zuverlässig zu erreichen.

Hamburgs Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos): „Wir wollen die Straßen entlasten und die Luft reinhalten. Das geht nur, wenn wir den Hamburgerinnen und Hamburgern Angebote machen, die es ihnen erleichtern, das eigene Auto stehen zu lassen. Deshalb erweitern wir mit aller Kraft den Bus- und Bahnverkehr und setzen zusätzlich auf neue Mobilitätsformen.“

Westhagemann: „Hier kommt ioki ins Spiel: Seit einem Jahr bringen die Shuttles in Osdorf und Lurup, wo der Nahverkehr noch Lücken hat, die Menschen bequem von A nach B. Geteilte und vernetzte Mobilität ist ein wichtiger Baustein für die Mobilität des 21. Jahrhunderts.

Ab Herbst dieses Jahres wird ioki Hamburg seinen Betrieb auch im Stadtteil Billbrook aufnehmen. Billbrook besteht zum Großteil aus einem Gewerbegebiet. Besonders Berufspendler können deshalb mit dem Angebot von ioki Hamburg die erste und letzte Meile zum bestehenden ÖPNV überbrücken, die vorhandenen Buslinien werden ergänzt.

Anfang August startet dort der Testbetrieb mit Mitarbeitern ausgewählter, in Billbrook ansässiger Unternehmen. In den kommenden Monaten soll zudem die Integration in den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ausgebaut werden. So ist im nächsten Schritt geplant, den Kunden beim Aussteigen die nächsten ÖPNV-Verbindungen in der App anzuzeigen.

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