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Angebotsoffensive 2 in Hamburg

01.07.19 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach der „Angebotsoffensive I“, die im Dezember 2018 gestartet ist, stellt der Hamburger Senat nun zusätzliche Investitionen in den ÖPNV an der Waterkant vor, die mit dem nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2019 sukzessive wirken werden. Damit wird der Paradigmenwechsel fortgesetzt: statt auf die Nachfrage zu reagieren, bieten die Verkehrsbetriebe konkrete, attraktive Angebote für einen Umstieg vom eigenen Auto.

Somit trägt die Angebotsoffensive dazu bei, Umwelt und Klima weniger zu belasten, den Verbrauch an Ressourcen zu senken und die Mobilität in Hamburg für alle Menschen gleichermaßen verfügbar und bezahlbar zu machen. Das gesamte Nahverkehrssystem wird damit auf ein neues Niveau gehoben.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD): „Die Verbesserung der Mobilität ist das zentrale Thema der Politik bis 2030. Wir wollen den Nahverkehr umweltfreundlich und komfortabel ausbauen und damit eine echte Alternative zum Auto schaffen. Neben guten Radwegen sind moderne Busse und Bahnen das Rückgrat der Mobilität in urbanen Metropolen wie Hamburg. Mit der Ausweitung des Angebotes von Hochbahn, VHH und S-Bahn schaffen wir die Voraussetzung für einen „Hamburg-Takt“, der es allen Hamburgerinnen und Hamburgern ermöglicht, schnell und zuverlässig ihr Ziel zu erreichen.“

Die Maßnahmen der Angebotsoffensive II starten zum Teil bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2019 und werden dann bis Ende 2020 umgesetzt. Schon in diesem Jahr werden die beiden neuen Busprodukte in Hamburg eingeführt: der „Expressbus“ und der „Quartierbus“. Expressbusse werden als schnelle Verbindungen in die Innenstadt oder auch tangential vorgesehen. Damit werden attraktive und vor allem schnelle Verbindungen geschaffen, die über eine reine Zubringerfunktion zu den Schnellbahnen hinausgehen.

Sie sind eigenständige schnelle Verbindungen, auf denen keine Schnellbahnen verkehren. Die Expressbusse verkehren zuschlagsfrei im HVV-Tarif und können auch planmäßig einzelne Haltestellen anderer Buslinien auslassen um schneller zu sein. Quartiersbusse erschließen Stadtteile in Außenbezirken feinräumig und können somit deutlich mehr Bürger mit dem öffentlichen Personennahverkehr erreichen.

Hierzu werden kleinere Busse eingesetzt, die auch enge Straßen bedienen können. Insgesamt sind für 2020 umfassende Maßnahmen identifiziert, die sich bereits in der vertieften Planung befinden: 4 neue Expressbuslinien, 2 neue Metrobuslinien, eine Expressnachtbuslinie, eine Quartierbuslinie und Taktverdichtungen auf wichtigen Metrobuslinien (1, 2, 4, 6, 7).

Darüber hinaus soll das Nachtbusnetz, beginnend in Harburg ab 2020, neu aufgelegt werden. Ziel ist es, bestehende Buslinien teilweise 24 Stunden fahren zu lassen und das Busnetz dort durch Nachtbuslinien zu ergänzen, wo es noch keine 24-Stunden-Buslinien gibt. Darüber hinaus kommen sie dort zum Einsatz, wo sie Schnellbahnen in der Betriebspause ersetzen.

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