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Rheinbahn AG legt Jahresabschluss vor

06.06.19 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Düsseldorfer Rheinbahn AG hat in der letzten Woche ihren Jahresabschluss für 2018 vorgelegt. Die Zahl der Fahrgastfahrten stieg um rund 100.000 auf etwa 224,8 Millionen. Der Kostendeckungsgrad liegt mit 79,9 Prozent um 1,5 Prozentpunkte besser als geplant, ist aber dennoch gesunken (Plan 78,4 Prozent, Vorjahr 81,2 Prozent) Er liegt aber dennoch auf sehr hohem Niveau in der Branche (Durchschnitt bundesweit: 75,6 Prozent im Jahr 2017), wobei hier ein Vergleich unter den Landeshauptstädten nicht durchgeführt wurde.

Der operative Verlust stieg von 65,1 auf 73,1 Millionen Euro, wobei man in der Planung von 77,8 Millionen Euro ausgegangen ist. Der Umsatz stieg um 7,7, Millionen Euro auf 270,9 Millionen Euro. Der Gesamtertrag beläuft sich auf 290,3 Millionen Euro, das sind 9,5 Millionen Euro mehr als 2017. Dennoch stieg der Gesamtaufwand von 345,9 Millionen auf 363,4 Millionen Euro.

Die Kosten für Mitarbeiter stiegen von 162,2 Millionen auf fast 170,3 Millionen Euro. Zum Stichtag 31. Dezember gab es 2.954 Mitarbeiter; 97 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Mit 146 stieg die Zahl der Auszubildenden erneut um zehn Berufsanfänger, darunter zum dritten Mal junge Asylbewerber. Die Rheinbahn stemmt seit dem Fahrplanwechsel am 29. August 2018 mehr Nutzkilometer. Insgesamt hat die Rheinbahn ein Plus von 142.500 Nutzkilometern allein in den letzten vier Monaten des Jahres 2018.

„Diese Leistungen haben die Rheinbahnerinnen und Rheinbahner im letzten Jahr erbracht – und das trotz der durchwachsenen Situation 2018. Darauf können sie und wir zurecht stolz sein! Das gibt Zuversicht für und Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens. Allein die guten Resultate der mit vielen eigenen Kräften gegen Ende 2018 begonnen Qualitätsoffensive belegen das schon auf beeindruckende Weise“, schaute der Vorstandsvorsitzende Klaus Klar mit einem Blick zurück auch nach vorn.

„Die fachliche Verstärkung durch meine neuen Vorstandskollegen, Sylvia Lier für die kaufmännischen und Michael Richarz für die technischen Bereiche“, so Klar weiter, „gibt uns frischen Wind unter die Unternehmensflügel!“ Die Rheinbahnchefs erinnerten an weitere Erfolge und Entwicklungen des Berichtsjahres.

Sie verwiesen auf die erste Bahnfahrt zum ISS DOME am 7. Januar 2018 mit der verlängerten Linie 701 und den erfolgreichen Start der drei MetroBus-Linien: Die Linien M1 bis M3 verzeichneten bei ihren werktäglichen Fahrten bis kurz vor Ende des Jahres bis zu 60.000 Einsteiger pro Woche. Zu 30 Großveranstaltungen hielt die Rheinbahn tausende Besucher und Gäste mobil – beginnend mit der Bootsmesse Ende Januar über die erfolgreichen Zweit- und Erstligaspiele der Fortuna und die Rheinkirmes bis hin zum Weihnachtssingen in der Arena am 23. Dezember.

Mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) stellten Klaus Klar und der Rheinbahn-Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), im Sommer 2018 die geplante Umrüstung von 155 Bussen zur Verbesserung der Abgaswerte vor.

Mit der Bestellung von 24 neuen Solo- und 29 Gelenkbussen mit der Euro-6-Norm zum Ersatz älterer Fahrzeuge, mit der Ausschreibung von 82 weiteren Solo- und zwanzig Gelenkbussen sowie zehn E-Bussen beschloss die Rheinbahn 2018 nicht nur eine Investition von 42,6 Millionen Euro, sondern sorgt damit auch für bessere Luft in ihrem Netz. Ein weiterer Beitrag dazu war die 2018 gefällte Entscheidung, bis zum Jahr 2021 sämtliche Wirtschaftsfahrzeuge bis 3,5 Tonnen auf Elektroantrieb umzustellen, nachdem Tests im letzten Jahr positiv verlaufen waren.

Ob das jenseits dauerhafter öffentlicher Fördergelder klappt, ist jedoch offen. Mit fast 15 Millionen Euro Investitionen von Stadt Ratingen und Rheinbahn (inklusive einer 7,5 Millionen Euro schweren Förderung durch den VRR) ging Mitte Mai 2018 der neue Düsseldorfer Platz in Ratingen Mitte in Betrieb; ein gelungener Umbau zu einem multimodalen Knotenpunkt samt Rheinbahn-KundenCenter.

Der Ausbau der Barrierefreiheit ging 2018 weiter – zu neunzig Prozent jeweils durch den Zuschussgeber Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gefördert – mit der Eröffnung der Hochbahnsteige Löricker Straße Ende August 2018, mit Kosten von 3,3 Millionen Euro. Im Berichtsjahr starteten die Arbeiten an den Hochbahnsteigen Lierenfeld Betriebshof für 4,5 Millionen Euro und Luegplatz für sechs Millionen Euro. Der öffentliche Verkehr in der Hauptstadt bleibt also im Fokus der Politik.

Siehe auch: Ein guter ÖPNV lockt Menschen an

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