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StUB Erlangen: Vorzugsvariante liegt vor

20.05.19 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die erste große Etappe ist geschafft: Die Untersuchungen des Zweckverbands zum Linienverlauf der Stadt-Umland-Bahn sind abgeschlossen. Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn stellte letzte Woche die aus planerischer Sicht aussichtsreichste Strecke für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) vor. Rund 160 Bürger kamen zum sechsten Dialogforum ins Vereinshaus nach Herzogenaurach.

Nach den politischen Beschlüssen werden die Untersuchungsergebnisse im Juni der Regierung von Mittelfranken zur Prüfung vorgelegt. In den vergangenen Monaten haben die beauftragten Ingenieurbüros die über 100 vorliegenden Varianten zur Linienführung der StUB intensiv bewertet. Im Rahmen eines mehrstufigen formalisierten Auswahlverfahrens wurden dabei die verschiedensten Aspekte detailliert betrachtet, u. a. Fahrgastpotenziale, Umweltbelange, Fahrzeit und Finanzierbarkeit.

Das finale Ergebnis liegt nun vor. Da für das Nürnberger Stadtgebiet bereits alle Alternativen im Laufe der Untersuchungen ausgeschieden sind, würde die StUB gemäß der Planungsgrundlage ab der Haltestelle „Am Wegfeld“ entlang der B 4 fahren. Für die Anbindung von Tennenlohe gab es in der letzten Stufe des Verfahrens noch vier Varianten.

„Der Verlauf über die Reutleser Straße, den Reutleser Weg, weiter über das Wetterkreuz zur B 4, dort parallel entlang mit einem Schwenk im Bereich Feuerwache in die Sebastianstraße und nach der Weinstraße wieder zurück zur B 4 ist aus planerischer Sicht der beste Weg“, erläuterte Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn.

Der Siemens Campus soll über die Friedrich-Bauer-Straße direkt erschlossen werden. „Im Innenstadtbereich hat die Sieboldstraße nur 0,3 Punkte schlechter abgeschnitten als die Ursprungsplanung durch die nördliche Nürnberger Straße. Da mit Blick auf die Entwicklungen der Friedrich-Alexander-Universität, unter anderem im sogenannten Himbeerpalast, allerdings deutliche Potenziale vorhanden sind, die wir qualitativ kennen, aber noch nicht quantifizieren können, empfehlen wir die Route über die Sieboldstraße“, so Florian Gräf, Technischer Leiter des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn.

Die Querung der Regnitz ist auf Höhe der Wöhrmühlinsel vorgesehen, hierfür sprach sich der Erlanger Stadtrat bereits im April aus. In Büchenbach wird vorgeschlagen, die StUB gemäß der ursprünglichen Planungsidee über die Mönau- und Lindnerstraße zu führen, um den dort geplanten Busumsteigepunkt direkt anzubinden.

Im Stadtgebiet Herzogenaurach ist die Entscheidung für die Rathgeberstraße bereits im Juni 2018 gefallen. Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB), mit seiner Geschäftsstelle in Erlangen, ist für die Planung, den Bau und Betrieb der StUB zuständig. Mitglieder des ZV StUB sind die drei Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach. Verbandsvorsitzender ist German Hacker (SPD), Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach. Es handelt sich um eines der größten Tramprojekte Deutschlands.

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