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MüNüX: Weiter Notkonzept

23.05.19 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Beim München-Nürnberg-Express bleibt das Ersatzkonzept mit Wagen im InterCity-Komfort und zusätzlichen Doppelstockwagen länger als erwartet bestehen. Grund: Die Zulassung der geplanten neuen Skoda-Züge verzögert sich weiterhin. Für die Fahrgäste bedeutet das aber keine Nachteile im Vergleich zum bisherigen Stand: Es ist auch weiterhin der schnellste Regionalverkehrszug Deutschlands.

Seit 2006 wird mit ehemaligen InterCity-Zügen die Regionalverbindung zwischen den beiden größten Städten im Freistaat gefahren. Dank der Ausbaustrecke München – Ingolstadt und weiter über die Schnellfahrstrecke bis Nürnberg kann man im Regionalverkehr mit bis zu Tempo 200 in gut eineinhalb Stunden zwischen der Landeshauptstadt und der Frankenmetropole reisen – und das Ganze mit dem Bayern-Ticket oder anderen Regionaltickets.

Entsprechend beliebt ist die Verbindung bei Reisenden im Freistaat Bayern. Das ist auch der Grund, warum die Bayerische Eisenbahngesellschaft als Aufgabenträger eine deutliche Kapazitätsausweitung beschlossen hat. Neue Doppelstockzüge von Skoda sollen künftig für mehr Züge und mehr Platz in den Zügen sorgen – wenn die Zulassung da ist. Ein Zeitrahmen ist derzeit noch nicht zu benennen.

Die Verantwortlichen des Zugherstellers Škoda Transportation erklären dazu: „Momentan sind wir de facto am Ende des Genehmigungsverfahrens. Wir führen zusätzliche Messungen sowie die Dokumentation bezüglich der Zulassung des Fahrzeugbetriebes für 190 km/h durch und wir glauben fest daran, dass wir innerhalb weniger Wochen die notwendigen Genehmigungen für den Fahrgastbetrieb erhalten werden“, so Zdeněk Sváta, Vorstandsmitglied und Senior Vizepräsident für die Technik der Gruppe Škoda Transportation.

Für Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Bayern, steht fest: „Eine Abnahme der sechs Skoda-Züge durch die DB erfolgt erst, wenn die Zulassung ohne Einschränkung und Auflagen erfolgt ist. Unsere Kunden werden keinesfalls zu Testfahrgästen, sondern haben zurecht einen Anspruch auf Zuverlässigkeit, gute Funktionalität und Komfort.“ Der bayerische DB-Regio-Chef weiter: „Ich erwarte von Skoda größtmögliche Anstrengungen, den Lieferverzug zu begrenzen.“

Sobald die Zulassung für den Regelbetrieb erfolgt ist, werden die Züge im Liniendienst eingesetzt. Bis Dezember 2019 findet ein Vorlaufbetrieb zwischen München und Ingolstadt statt. Im Juni 2013 hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft den Zuschlag für den Regionalverkehr auf der Bahnstrecke München – Ingolstadt – Nürnberg an DB Regio Bayern erteilt.

Für den Verkehr über die Neubaustrecke schloss die Deutsche Bahn mit der Firma Skoda einen Vertrag über die Lieferung von 42 Fahrzeugen (sechs Garnituren aus je sechs Reisezugwagen und je einer Lok) ab. Vertraglich vereinbart war ein Start mit Beginn des Verkehrsvertrages im Dezember 2016. Das Notkonzept wird also am Ende mindestens drei Jahre angedauert haben.

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