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Jena: Busse und Bahnen werden Notinseln

14.05.19 (Thüringen) Autor:Stefan Hennigfeld

In der Stadt Jena gibt es 73 Notinseln für Kinder, die in irgendeiner Form in Gefahr oder in Not sind: Sei es durch zudringliche Erwachsene, Ärger mit anderen Kindern oder einen Unfall auf dem Weg zur Schule. Die Notinseln sind ein erster sicherer Fluchtpunkt. In diesem Monat kommen etwa achtzig mobile Notinseln dazu: Die Busse und Bahnen des Jenaer Nahverkehrs.

Die Umsetzung: „Unsere Fahrerinnen und Fahrer wurden in ihrem Dienstunterricht dazu geschult. Im Ernstfall setzen sie eine Hilfskette in Gang, um dem in Not geratenen Kind zu helfen“, sagte Winfried Müller, Bereichsleiter Betrieb beim Jenaer Nahverkehr. Kinder, die sich bedroht fühlen, sollten sofort dem Fahrpersonal Bescheid geben. Alles Weitere werde dann vom Personal geregelt, das auf solche Situationen vorbereitet sei. Die Partnerschaft: Das Thema „Notinsel“ ist für den Jenaer Nahverkehr nicht neu.

So berichtet Vertriebsleiter Markus Würtz: „Unser Servicebüro ist seit dem Jahr 2011 Partner des Projektes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und wissen, was im Notfall zu tun ist.“ Er verweist darauf, dass das Thema Sicherheit im Unternehmen und weit darüber hinaus immer schon eine große Rolle spiele, jetzt aber durch das „Notinsel“-Signet überall in der Stadt für die Kinder sichtbar werde.

Stephan Griethe vom Kinder- und Jugendschutzdienst „Strohhalm“ zeigt sich zufrieden mit der neuen Partnerschaft: „Neben der hohen Bereitschaft vieler Unternehmen und Institutionen in Jena ihre Räume als Schutzorte für Kinder anzubieten, freuen wir uns besonders, das nun auch diese mobile Zuflucht geboten wird. Viele Schulkinder bewegen sich täglich mit Bus oder Bahn und können dort unkompliziert Hilfe in Anspruch nehmen, was für verängstigte Kinder eine sehr entlastende Wirkung hat und durch die Vielzahl der Fahrzeuge eine große Bereicherung für die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Jenaer Kinder bedeutet.“

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