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Ulmer Stern: SWEG vor dem Start

11.04.19 (Baden-Württemberg, Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Betriebsaufnahme des Ulmer Sterns durch die Südwestdeutsche Landesverkehrs AG (SWEG) wirft ihre Schatten voraus. Am 9. Juni wird das Unternehmen die Leistungen von Ulm nach Heidenheim und Aalen bzw. nach Munderkingen übernehmen. Auftraggeber für den regionalen Zugverkehr im sogenannten Netz 12 sind das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG).

Die SWEG wird moderne Dieseltriebwagen des Typs Lint 54 des Herstellers Alstom einsetzen. In der letzten Woche wurde geladenen Gästen und Medienvertretern im Heidenheimer Hauptbahnhof das erste neu ausgelieferte Fahrzeug vorgestellt und auf den Namen „Heidenheim“ getauft. „Mit den neuen, modernen Fahrzeugen und einem besseren Fahrplan machen wir den Schienenverkehr attraktiver“, sagt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).

Die SWEG habe sich im Wettbewerb durchgesetzt und für den Betrieb des „Ulmer Sterns“ das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt. „Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass der Wettbewerb sowohl günstigere Preise für das Land als auch Verbesserungen für die Fahrgäste ermöglicht“, so der Minister. Für die SWEG ist die Inbetriebnahme des Netzes 12 Freude und Verpflichtung zugleich.

„Wir bereiten diese mit allen Beteiligten in enger Abstimmung vor, um sofort einen erfolgreichen Start im Juni zu gewährleisten“, sagt SWEG-Vorstandsvorsitzender Johannes Müller. Das Verkehrsunternehmen hat in Heidenheim eine neue Dienststelle eröffnet. „Wir werden wie in unseren anderen Verkehrsgebieten ein verlässlicher, kompetenter und kundenorientierter Partner sein“, versichert auch Tobias Harms, Technischer Vorstand der SWEG.

Die Lint 54-Dieseltriebwagen kommen erstmals in Baden-Württemberg zum Einsatz. Die verbrauchsarmen Fahrzeuge erreichen bei hoher Beschleunigung eine maximale Betriebsgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde. Die zweiteiligen Züge haben eine Sitzplatzkapazität für insgesamt 150 Fahrgäste und zeichnen sich durch eine komfortable, großzügige Sitzanordnung aus.

Die Züge sind alle mit WLAN, einem Fahrgastinformationssystem mit Monitoren für statische und dynamische Informationen sowie Videoüberwachung zur Gewährleistung einer hohen Fahrgastsicherheit ausgestattet. Die Fahrgäste können sich außerdem über Klimaanlagen, Steckdosen, größere Räume für Gepäck und großzügige Mehrzweckbereiche zur Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwagen und Rollstuhlfahrern freuen. Da der Lint 54 eine Einstiegshöhe von 55 Zentimetern hat, wird an den meisten Stationen der Brenz- und Donautalbahn erstmals ein barrierefreier Einstieg möglich.

Grundsätzlich wird im Netz 12 das bisherige Angebot weitergefahren. Darüber hinaus werden die Fahrleistungen um rund 16 Prozent auf rund 1,7 Millionen Zugkilometer pro Jahr ausgeweitet. Dadurch soll das Angebot auf der Schiene gerade zur Tagesrandlage ausgebaut und verbessert werden.

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