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Diesel- und Elektrobusse für Kassel

26.04.19 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) erneuert ihre Busflotte und plant die Neubeschaffung von zwölf Elektrobussen. Zugleich wird die für den Betrieb notwendige Infrastruktur mit Ladestationen aufgebaut. Außerdem wird das Unternehmen 31 moderne Dieselbusse der neuesten Norm Euro VI mit extrem geringem Schadstoffausstoß beschaffen. Der Aufsichtsrat der KVG hat beschlossen, dass man sich auf entsprechende Förderprogramme des Bundes und des Landes Hessen bewirbt.

Die ersten neuen Diesel-Busse sollen Anfang 2021 ihren Betrieb aufnehmen, für die Elektrobusse ist das Jahr 2022 geplant. Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), Aufsichtsratsvorsitzender der KVG, freut sich über die Entscheidung: „Wenn wir die klimapolitischen Ziele erreichen möchten, geht kein Weg an E-Mobilität vorbei. Sie ist wichtig für die Umwelt und der richtige Weg. Eines unserer strategischen Ziele ist es, die Mobilitätswende in Kassel zu gestalten. Um einen langfristigen Systemwechsel mit Augenmaß vorzubereiten, ist es deshalb richtig, dass die KVG bei ihrem Erneuerungsprogramm auch Elektrobusse beschafft.“

Seit 2015 erneuert die KVG ihre komplette Busflotte, da die durchschnittliche Betriebsdauer eines Busses bei rund zwölf Jahren liegt und ein Großteil des Fuhrparks in den kommenden Jahren dieses Alter erreicht. Aktuell fahren im KVG-Netz 80 Busse, 78 Trams und acht Beiwagen. Besonders vorbildlich sei, betonte Oberbürgermeister Geselle, dass die KVG auch auf Ökostrom des Schwesterunternehmens, der Städtische Werke AG, setze.

Der KVG-Vorstandsvorsitzende Michael Maxelon erläutert die Idee: „Aus betrieblichen Gründen können wir nur schrittweise auf E-Mobilität umstellen. So ist die Reichweite der verfügbaren Fahrzeuge noch immer relativ gering, aber inzwischen ausreichend. Erfreulicherweise haben Bund und Land attraktive Förderprogramme für die notwendigen Investitionen aufgelegt.“

Für eine mögliche Förderung erarbeite die KVG gerade eine Projektskizze zur Beschaffung der Elektrobusse. Ob es gelingt, eine Förderzusage zu erhalten, wird sich gegen Ende 2019 entscheiden. Maxelon zeigte sich zuversichtlich, in dem Förderprogramm zum Zuge zu kommen, da die KVG bereits einige wesentliche Voraussetzungen erfülle.

Bei den Investitionen müssen aber nicht nur die Anschaffung der Fahrzeuge betrachtet werden. Vielmehr wird auch in die notwendige Ladeinfrastruktur investiert, die Werkstattausstattung angepasst, die Lagerhaltung erweitert und das Personal geschult.

„Aber das ist eine Investition in die Zukunft und eine Investition für unsere Kunden. Denn wir sichern langfristig nicht nur den Bestand des ÖPNV, sondern vor allem die hohe Qualität, die wir in Kassel und Nordhessen unseren Fahrgästen bieten“, so KVG-Vorstand Thorsten Ebert. Dabei beobachtet man nicht nur die Möglichkeiten elektrischer Traktion, sondern hält auch Brennstoffzellenantriebe im Auge. Busse fahren dann mit Wasserstoff und stoßen Wasserdampf als Abgase aus.

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