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Debatte um Erhalt der Eifelquerbahn

02.04.19 (Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die DB Netz AG möchte die endgültige Schließung der Eifelquerbahn in Rheinland-Pfalz vorantreiben. Ein neuer Verein setzt sich für den Erhalt der Infrastruktur ein. Bereits im siebten Jahr ruhen zur bevorstehenden Sommersaison 2019 die touristischen Freizeitverkehre mit Schienenbussen auf der die Eifel in Ost-West-Richtung durchziehenden Eifelquerbahn.

Im Zweistundentakt konnten Ausflügler bis Ende 2012 im Anschluss an die Regionalbahnen aus Andernach und Mayen ab Kaisersesch die Vulkaneifel erkunden – ob zum Ulmener Maar, zum Mosel-Maare-Radweg bei Daun oder in die Brunnenstadt Gerolstein, die „roten Brummer“ erschlossen die Region zwischen Rhein und Kyll. Selbst die Reaktivierung des täglichen Nahverkehrs im Stundentakt war nach einem Beschluss des zuständigen Zweckverbands SPNV-Nord schon beschlossene Sache.

Um an die seinerzeitigen Erfolge anzuknüpfen und die nun drohende dauerhafte Stilllegung der Strecke abzuwenden, befindet sich aktuell ein neuer Verein in Gründung, mit der Absicht, einen neuen Streckenbetreiber ehrenamtlich bei der Herrichtung der Eifelquerbahn zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebs zu unterstützen.

Ziel ist der Erhalt der gesamten Strecke Kaisersesch – Gerolstein als verkehrlich bedeutende Eisenbahninfrastruktur sowie in einem ersten Schritt die Wiederinbetriebnahme des Teilstücks Kaisersesch – Ulmen (– Daun), auf dem die Infrastruktur in recht gutem Zustand ist. Was ehrenamtliches Engagement bewegen kann, zeigt seit mehr als vierzig Jahren die Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e. V. (IBS) wenige Kilometer nördlich.

Als die schmalspurige Brohltalbahn 1987 stillgelegt werden sollte, gründeten zukunftsgewandte Eisenbahnfreunde einen Verein, der die Brohltal-Eisenbahn GmbH anfangs beim Betrieb des „Vulkan-Expreß’“, in der Werkstatt und bei der Gleisinstandhaltung ehrenamtlich unterstützte und 1992 den Betrieb letztlich über eine eigene Betriebs-GmbH vollständig übernommen hat. Dies gilt als Vorbild für die Eifelquerbahn.

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