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Angebotsoffensive in Nordhessen

17.04.19 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember gestartete Angebotsoffensive wird wie vom NVV angekündigt in weiteren Landkreisen fortgesetzt. Seit dieser Woche sind im Landkreis Werra-Meißner die Buslinien 200 (Eschwege <> Waldkappel <> Hessisch Lichtenau) von Montag bis Freitag und 210 (Helsa <> Großalmerode <> Witzenhausen) an allen Tagen der Woche im Stundentakt unterwegs.

Zusätzlich werden weitere Fahrten auf der Linie 290 (Eschwege <> Meißner <> Hessisch Lichtenau) angeboten. Auf jeder der drei Linien werden an diesen Tagen zusätzlich je Richtung etwa vier bis sechs Fahrten täglich in den vorhandenen Fahrplan integriert. Im nächsten Schritt erweitert der NVV das Busangebot der Bäderlinie 300 zwischen Bad Hersfeld und Bad Salzungen im Juni dieses Jahres.

Auch dort wird es dann an Wochentagen einen Stundentakt in beide Richtungen geben. Zum jährlichen Fahrplanwechsel im Dezember stehen 18 weitere Buslinien an, bei denen zurzeit eine Planung für einen Stundentakt in Abstimmung mit den Landkreisen vorbereitet wird.

Für NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch sind die nächsten Etappen ein wichtiges Signal an die Fahrgäste in Nordhessen: „Seit 1995 wurde das Angebot im Zugverkehr um 38,6 Prozent und im Busverkehr um 18,6 Prozent gesteigert. Damit die Entwicklung auch in Zukunft so weitergeht, steht mit der Angebotsoffensive im ländlichen Raum ein weiterer Meilenstein in Nordhessen bevor.“

Bis zum Dezember diesen Jahres soll es von Montag bis Freitag auf den meisten regionalen Buslinien mindestens einen Stundentakt geben, dafür werden zum nächsten Fahrplanwechsel knapp 2,3 Millionen zusätzliche Buskilometer bei den Verkehrsunternehmen beauftragt. Das sind etwa zwanzig Prozent mehr an Leistung, gegenüber dem Fahrplan in 2018. Dafür investiert der NVV ab 2020 zusätzlich etwa 4,5 Millionen Euro.

„Unser Ziel ist es“, so Rausch, „in allen nordhessischen Gemeinden ein kontinuierliches Angebot über den ganzen Tag in Abstimmung mit den jeweiligen Landkreisen zu planen. Dass in ländlichen Gemeinden nur morgens, mittags und abends ein Bus fährt, soll es künftig nirgendwo in Nordhessen mehr geben.“

Damit die Planung tatsächlich Realität werden kann, hängt von einigen wichtigen Rahmenbedingungen ab. Dazu gehören ausreichende Verfügbarkeit von Fahrzeugen und Fahrpersonal genauso wie die sinnvolle Verknüpfung mit den Fahrplänen anderer Verkehrsmittel z.B. Regionalzügen und lokalen Bussen. Mit dem Stundentakt will der NVV ein klares Signal setzen, dass der ÖPNV im ländlichen Nordhessen nicht auf dem Rückzug, sondern trotz demografischem Wandel auf dem Vormarsch ist.

Der Stundentakt ist eine Strategie, die die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern hilft und somit deutlich zur Attraktivität der ländlichen Räume beiträgt. Welches Verkehrsmittel zum Einsatz kommt, ist abhängig vn den Möglichkeiten vor Ort. Auf den Hauptachsen werden es die Bahn und der Schnellbus sein.

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