Solaris ist Marktführer bei E-Bussen
07.03.19 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Im vergangenen Jahr fuhr Solaris Rekordumsätze ein und behauptete die Spitzenposition auf dem europäischen Markt für Elektrobusse. Die Gesellschaft verzeichnet seit mehreren Jahren ein stetiges Umsatzwachstum. Nicht anders war es 2018. Der Gesamtumsatz im letzten Jahr belief sich auf knapp 1,9 Milliarden Zloty. Rund 36 Prozent der der letztes Jahr verkauften Fahrzeuge hatten alternative Antriebe.
Auch auf dem heimischen Stadtbusmarkt rangierte Solaris 2018 auf dem ersten Platz – bereits das 16. Jahr in Folge. 2018 war insgesamt ein Rekordjahr für die Busbranche in Polen. An polnische Nahverkehrsunternehmen wurden insgesamt 1195 Busse ausgeliefert, was im Vergleich zu 2017 ein Marktwachstum von fünfzig Prozent bedeutet (795 Stück).
An ausländische Kunden lieferte Solaris 2018 insgesamt 824 Fahrzeuge, wovon die meisten nach Litauen (162 Stück), Deutschland (153 Stück), Tschechien (141 Stück) und Italien (113 Stück) fuhren. Die größten Aufträge, deren Abwicklung im letzten Jahr abgeschlossen wurde, kamen von: Vilnius (149 Solaris Urbino 12 und Urbino 18), Rom (90 Solaris InterUrbino 12), Brüssel (63 Solaris Urbino 12 hybrid) und Düsseldorf (54 Solaris Urbino 18).
Eine immer höhere Bedeutung von elektrisch betriebenen Bussen in der Vertriebsstruktur von Solaris steht in Einklang mit der langfristigen Entwicklungsstrategie des Unternehmens und der ganzen CAF-Gruppe, die seit September 2018 hundert Prozent der Solaris-Anteile besitzt. Die Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles) ist eine an der spanischen Börse notierte Unternehmensgruppe mit einer über hundertjährigen Geschichte.
Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit ist die Planung, Produktion, Wartung und Lieferung von Transportlösungen, insbesondere im Schienenverkehrssektor. Darüber hinaus befasst sich das Unternehmen mit den neuesten Lösungen für den städtischen Busverkehr, einschließlich der Elektromobilität. Prognosen zufolge wird der Anteil emissionsarmer und -freier Stadtbusse am Stadtbusmarkt in den nächsten zehn Jahren auf achtzig Prozent steigern, vor allem auf Kosten konventioneller Antriebe.
Solaris sieht sich für diesen Wandel gerüstet. In den kommenden Jahren wird mindestens die Hälfte der Produktionskapazitäten von Solaris auf die Fertigung alternativ betriebener Busse ausgerichtet. 2018 brachte Solaris einige neue Produkte auf den Markt. Während der Messe Transexpo in Kielce im Herbst letzten Jahres hatte Solaris Urbino 12 LE lite hybrid, ein neues Modell in der Produktpalette, sein Debüt.
Der „kalorienarme” Name des Fahrzeugs knüpft an seinen größten Vorteil an, d. h. den niedrigen Kraftstoffverbrauch, und somit auch die niedrigeren Betriebskosten im Vergleich zu analogen Konstruktionen auf dem Markt. Das Hauptziel, das den Ingenieuren aus dem Solaris-Entwicklungsbüro, die an der Entwicklung des Urbino LE lite hybrid arbeiteten, vorschwebte, war es, einen Bus zu bauen, der im SORT 2-Test (Standardised On-Road Test) auf einen Kraftstoffverbrauch von weniger als dreißig Liter auf hundert Kilometer kommt.
Für 2019 plant Solaris zwei weitere Produktpremieren. Die erste ist Solaris Urbino 12 hydrogen. Die Premiere des 12 Meter langen Elektrobusses mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle als Range Extender wurde für Juni 2019 avisiert. Das Fahrzeug wird auf dem UITP-Weltkongress in Stockholm präsentiert. Das wird der erste 12 Meter lange wasserstoffbetriebene Bus der Marke Solaris sein.
Der Hersteller setzte dabei die neusten Markterrungenschaften auf dem Gebiet Wasserstoffspeicherung und Energieerzeugung ein, u.a. Tanks aus Verbundstoff für die Speicherung von Wasserstoff Typ 4 und Brennstoffzellen der neuen Generation. Während der Busworld in Brüssel im Oktober wird hingegen ein anderes Fahrzeug sein Debüt feiern, nämlich Solaris Trollino 24. Der Prototyp des O-Busses ist das erste doppelgelenkige Fahrzeug mit zwei Antriebsachsen und einer überdimensionalen Länge von 24 Meter in der Solaris-Geschichte.
Langfristig soll auf seiner Basis eine Plattform für O-Busse, Batterie- und Hybridbusse entwickelt werden. Das Unternehmen setzt also ganz stark darauf, dass es in den kommenden Jahren erhebliche Veränderungen in der Traktionsart von Linienbussen geben wird. Bislang allerdings ist der konventionelle Dieselbus ohne gesonderte Fördergelder für andere Traktionsformen auf dem Markt nicht zu schlagen. Erwartet wird jedoch, dass sich das in den nächsten Jahren ändert. Ob das passieren wird, bleibt abzuwarten.
Siehe auch: Der Dieselbus bleibt unschlagbar