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Oply expandiert in Hamburg

25.03.19 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Oply, seit Oktober Hamburgs neuer Anbieter von zonenbasiertem Carsharing, expandiert an der Elbe. Ab sofort stehen in drei weiteren Nachbarschaften in Bergedorf, Langenhorn und Eidelstedt Autos für flexible Kurzzeitmieten und geplante Fahrten zur Verfügung. Das Besondere daran: Oply setzt auch auf weniger zentrale Stadtgebiete, die bisher kaum oder gar kein Carsharing-Angebot hatten.

„Wir wollen auch Menschen den Zugang zu flexiblem Carsharing ermöglichen, die nicht im Zentrum wohnen“, begründet Katharina Wagner, Geschäftsführerin von Oply, die Entscheidung. „Diese Stadtbezirke sind mit Alternativen zum privaten Auto unterversorgt, haben aber auch ein Bedürfnis nach moderner Mobilität.“

Wagner: „Insbesondere für Free-Floating-Angebote, bei denen man ein Auto überall in der Innenstadt mieten und abstellen kann, ist der Stadtrand nicht attraktiv. Hingegen sehen wir hier für das Carsharing-Modell von Oply großes Potenzial und möchten auch diesen Bewohnern den Wechsel vom Privatauto erleichtern.“ Nach dem Start von Oply in Hamburg gab es gerade aus den neu ausgewählten Stadtteilen eine große Nachfrage von Carsharing-Interessierten.

Diese haben sich über soziale Medien wie Facebook und Twitter mit dem Wunsch nach dem Carsharing-Angebot an Oply gewandt. Dem kommt das Unternehmen nun nach und stattet jede der drei Zonen zunächst mit zwei Fahrzeugen aus: Jeweils mit einem Kompaktwagen der Kategorie City und einem Kombi der Kategorie Family. Damit haben die Anwohner in den Nachbarschaften für diverse Fahrtanlässe Autos in der Nähe, ohne selbst eines besitzen zu müssen.

Sei es der schnelle Einkauf, ein Tagesausflug, das Wochenende auf dem Land oder sogar der Urlaub im europäischen Ausland. Oply möchte das private Auto ersetzen oder zumindest ergänzen und hat sein Angebot deshalb so flexibel wie möglich gestaltet. Eine Umfrage unter Hamburger und Münchner Oply-Nutzern zeigt, dass 85 Prozent den neuen Anbieter als Alternative zum eigenen Auto sehen.

Eine Studie des Bundesverbandes Carsharing bcs bestätigt diese Wirkung: Am positivsten auf Pkw-Besitz und Pkw-Nutzung wirken sich stationsbasierte und Mischmodelle wie Oply aus. Unter 1.000 Nutzern von stationsbasiertem Carsharing haben 108 ein privates Auto, bei kombinierten Angeboten sind es sogar nur 104 Pkws. Reine Free-Floating-Angebote haben hingegen kaum verkehrsentlastende Wirkung. Hier ist bei 1.000 Nutzern die Zahl privater Autos mit 485 fast fünfmal höher.

Nach München und Hamburg war Oply Ende Februar mit 200 Fahrzeugen in 55 Zonen auch in Berlin gestartet. Bei der Abdeckung der drei größten deutschen Städte soll es aber nicht bleiben, weitere Städte im In- und Ausland sollen folgen. Übrigens können auch Hamburger Oply-Nutzer die Autos in Berlin und München mieten. Wie bei den großen Anbietern ist die einmalige Registrierung für verschiedene Städte ein Vorteil. Ein Hamburger, der etwa aus München ins Allgäu fahren will, kann das damit tun.

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