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Länderbahn: Kooperation mit Serbien

06.03.19 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Technische Eisenbahnschule Belgrad und die Länderbahn GmbH mit Sitz im bayerischen Viechtach beabsichtigen eine enge Kooperation zur Ausbildung von Fachpersonal für das Eisenbahnwesen in Serbien und Deutschland. Dazu wurde letzte Woche in Belgrad ein entsprechender Vertrag zwischen den beiden Partnern feierlich unterzeichnet.

„Diese Vereinbarung bildet den Grundpfeiler für eine langfristige Zusammenarbeit, die beiden Seiten von klarem Nutzen sein wird“, sagte Länderbahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety vor den Gästen der Veranstaltung. „Ich freue mich, dass die Kooperation zwischen der größten Fachschule fürs Eisenbahnwesen in Serbien und einem großen deutschen Eisenbahnunternehmen zustande gekommen ist“, sagt Vizeminister Aleksandar Pajić aus dem serbischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und technologische Entwicklung, dem die Schule zugeordnet ist.

„Ich glaube, diese Zusammenarbeit wird im großen Maße die Ausbildungsqualität, welche die Technische Eisenbahnschule den Schülern anbietet, verbessern. Das ist gleichzeitig eine Gelegenheit fürs Deutschlernen, Abstattung von Studienbesuchen und Weiterbildung von Lehrern und Schülern in Deutschland“, fügte Pajić hinzu.

Auch die Leiterin der Wirtschaftsabteilung der deutschen Botschaft in Serbien, Catrin Czyganowski, würdigte die entstehende Partnerschaft: „Diese Vereinbarung schafft die Möglichkeit einer verantwortungsvollen Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Fachkräften im Eisenbahnbereich, von der alle Seiten profitieren können.“

Thomas Prechtl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, betonte das Interesse des Freistaates Bayern an gut ausgebildetem Nachwuchs für die Absicherung des Nahverkehrs: „Bemerkenswert ist bei diesem Projekt, dass durch die besondere Form der Zusammenarbeit hier eine Win-win-Situation für beide Seiten entsteht.“

Projektinhalt ist die Ergänzung der Ausbildung für Triebfahrzeugführer durch eine parallel angebotene deutsche Sprachausbildung ausgewählter Studenten. Zudem wird ein Teil der für Deutschland notwendigen Qualifikationen bereits in der Verkehrsschule vermittelt. Basis der exklusiven Partnerschaft sind grenzüberschreitende Praktika im deutschen Zugbetrieb, die Modernisierung sowie Bereitstellung von ausbildungsrelevanter Technik und Unterstützung der praktischen Lehrtätigkeit.

So bietet sich für viele Jugendliche eine neue und interessante Ausbildungs- und Beschäftigungsperspektive. Es bietet sich die Chance, den Triebfahrzeugführern einen modernen europäischen Standard zu vermitteln und das erworbene Knowhow später in die Modernisierung des serbischen Eisenbahnsystems einzubringen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bietet die Länderbahn einer bestimmten Anzahl von Absolventen die weitere Ausbildung in der unternehmenseigenen Eisenbahnschule an.

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